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Chronik der Session 2012/2013

“So ist die Gewohnheit die große Führerin im menschlichen Leben.” David Hume (18. Jhdt.)

Da sitzt man auf dem gepackten Koffer und wartet auf den Marschbefehl für die Gardetour. Aber hat sie nicht im letzten Jahr auch später stattgefunden? Egal, sie kommt, da sind ja tüchtige Leute am Werk.

Doch dann bläst der Vorstand zum Sommerfest. Kein Problem, alles verläuft zu aller Zufriedenheit in den bekannten Bahnen: Das Prinzenpaar in spe, sein Gefolge, der Kanzler etc. Unruhig sind nur die Frösche und die Enten auf dem Kaisermühlenweiher. Sie kennen längst den Ablauf eines Sommerfestes der Garde und starren erwartungsvoll aus dem Wasser oder ziehen etwas ungeduldig ihre Bahnen.

Doch alles ist im grünen Bereich. Keine Kadetten, keine Taufe. Da fehlt einem einfach etwas. Es will aber auch keiner ins Taufbecken springen, nicht mal zum Spaß.

Im November können wir dann endlich die neue Session 2012/13 eröffnen anlässlich unseres General- und Ordenappells in unserem Gardehauptquartier Kaisermühle. Die Zahl der anwesenden Senatoren ist beeindruckend ebenso wie das Hissen unserer Fahne durch die drei neuen Kadetten. Da will unser Oberjägermeister Jacki unter der Assistenz von Fahnen-Ralf nicht zurücktreten und böllert uns mit einem dreifachen Knall in die neue Session.
Ralf erhält vom Kommandanten eine kleine weiße Fahne mit Malstiften zum Auftragen der Embleme – so ganz aus dem Kopf -, da ihm die Schwenkfahne irgendwie verloren gegangen war.

Unser Kommandant Eric, wie immer und nicht nur an solchen Tagen in Hochform, hat Geburtstag und verliert ein Fass Bier durch eine Wette. Was soll’s, weiter so, die Garde hat immer Durst.

Beförderungen und Neuaufnahmen von Senatoren wie jedes Jahr und die Verleihung der Silbernen Medaille für 30 an einem Abend getrunkenen “Schierker” an unseren Schweizer Rudi, der sich wohl an jene Schlacht kaum noch erinnern kann. Ein gelungener Tag mit viel Spaß und fast zum Schluss der Auftritt unseres “Belcanto” Christof mit der “Müllerin”, in Gestik, Tonlage und Stimmgewalt bis heute unerreicht.

Der 11.11. fällt auf einen Sonntag und das auch noch bei strahlendem Sonnenschein. Das bringt viel Volk auf den Neumarkt, wo die Garde vorsichtshalber dem Kommandanten eine regensichere Überdachung mit Thron gebaut hat, für alle Fälle, eine Loge. Der Hoppeditz erwacht, das Prinzenpaar in spe erscheint mit Gefolge auf der Bühne, die Garde tanzt und freut sich auf die neue Session, denn wir wissen ja, dass der zukünftige Prinz viel Humor und Witz hat, schlagfertig ist und von einer charmanten Prinzessin aus dem Rahser unterstützt wird. Da kann eigentlich nichts schief gehen.

So feiern wir auch mit ihnen nach dem Empfang in unserem Gardequartier Kaisermühle ihre Proklamation und Kürung in der ausverkauften Festhalle: Dirk I. und Annemarie I.

Unser neuer Tanz schlägt voll ein, die neuen Kräfte wirken belebend, das Publikum ist begeistert. Der Übergang von Tanzoffizier Jo (Classen) zu Tanzoffizier Andreas (Dr. Pesch) klappt reibungslos wie geschmiert.

Ein Kompliment an die Truppe. Zum Schluss der Veranstaltung erscheint die komplette Garde auf der Bühne, tanzt zu Ehren des Prinzenpaares ihre klassische Zugabe und begleitet das Prinzenpaar mit Gefolge aus die Halle.
Das Kinderprinzenpaar wird auch schon im November im Rahser gekürt und die Weihnachtsfeier nennen wir in diesem Jahr Nussknackerfest, wohl wegen der Schlampen im letzten Jahr. Diesmal erscheint der Nikolaus im traditionellen Gewand, wohingegen Knecht Ruprecht sich in eine dünne Ganzkörperabdeckung gepresst hat.

Das neue Jahr führt uns zwecks Wagenabnahme zu Mercedes, wo die Dülkener den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen sind. Schwungvoll starten wir ins neue Jahr. Wir besuchen eine Gesellschaft nach der anderen. Da unser Prinzenpaar aus dem Rahser kommt, sind wir dort mehrmals vertreten. Aber die anderen Gesellschaften kommen auch nicht zu kurz, das ist unsere Aufgabe, die wir gerne mit dem Prinzenpaar und dem Gefolge erfüllen.
Wir freuen uns über drei neue Kadettenanwärter, junge, gute Leute.
Da Mercedes die Kleinbusse nicht mehr zur Verfügung stellt, fahren wir mit einem großen Bus zu den Auftritten, das fördert die Gemeinschaft. Aus dem Rahmen fällt der Auftritt unseres neuen Tanzpaares, aus einer Wette geboren zur Freude aller Närrinnen und Narren: Sandra und Johnny. Sie ernten stürmischen Beifall.
Der Besuch bei den Brachter Wasserratten ist wieder ein Erlebnis: Ursprünglicher Karneval.

Seit Jahrzehnten sind wir bei der Gerresheimer Bürgerwehr auf dem Gericus-Platz zum Biwak vertreten. Danach schlägt die Stunde der Absacker, zuerst in Gerresheim bei Schumacher, dann im Kartoffelhaus in Viersen. Wer sich später noch daran erinnern kann, hat wohl nicht an jener ominösen Schierkerstunde teilgenommen.

Die Prinzengarde der Stadt Aachen besucht uns auf unserem karnevalistischen Frühschoppen, freundschaftliche Bande, die seit langem bestehen. Natürlich nehmen wir, nachdem wir am Morgen schon viele karitative und Sponsorenauftritte absolviert haben, am Sturm auf das Stadthaus mit vollem Einsatz teil. Der Altweiberdonnerstag ist bei all dem Spaß, den man zweifellos hat, hart, denn am späten Abend geht es noch zum Möhneball ins Rahser und unsere Tanzgarde zeigt jedes Mal ihren unermüdlichen Einsatzwillen.

Am Freitag vor Karneval erleben wir nach der Wagenabnahme unseren von allen ersehnten Kasinoabend im Gardequartier. Nach einem genussreichen Abendessen startet unsere Herrensitzung mit einem Bombenprogramm und vielen Überraschungen. Jedes Jahr erleben wir eine Steigerung, kaum zu glauben. Kurz vor Karneval landen wir noch in Lobberich, wo unser Senator Helmut Schatten eine zweite Residenz hat, zur “Schnitzeljagd”.

Der Tulpensonntag ist der Höhepunkt unseres Viersener Karnevals, Senatorenfrühstück, Veedelszoch im Rintgen und um 14.11 Uhr unser großer Tulpensonntagszug. Danach seit einiger Zeit die After-Zug-Party in der Festhalle, die begeistert angenommen wird und den Abschluss bildet wie in jedem Jahr unser Familienfest in der Kaisermühle.
Wenn sich auch das meiste regelmäßig wiederholt, so ist es doch immer aufs Neue ein Erlebnis, das kein echter Karnevalist missen möchte. Und manch einer vergießt eine echte Träne auf der Hoppeditzbeerdigung und sehnt die neue Session herbei.

Also bis dann.

Viersche Helau!
Euer Ehrenvorsitzender

Chronik der Session 2011/2012

Wenn man den Jahresbericht oder die Chronik mit der Gardetour beginnt, fragt man sich unwillkürlich, ob wir von der verflossenen oder neuen Session sprechen. Wie dem auch sei, wir schreiben den 11.06.2011 als die Gardisten zu ihrem Jahreausflug aufbrechen, den man unter Voltaire’s Gedankensplitter: “Das Überflüssige ist durchaus notwendig” stellen könnte.

Es ist nämlich die Tatsache, dass die Fahrt zu einem Sternekoch führt, den man alleine für würdig hält, den Gardisten die richtige – the one and only – Currywurst mit Pommes aufzutischen. Dass man der schon breit gefächerten Palette von Biersorten mit Moritz Fiege Pils eine weitere hinzufügen kann, rundet die Sache, verbunden mit einer Planwagenfahrt durchs Revier, wobei der Landschaftspark Nord in Duisburg, der Hafen, die Faktorei und der Diebels Live Keller u.a. aufgesucht wurden, ab.

Gut gemacht, Christoph Hölters und Christoph Grundmann.
Die erste Summer Open Party in der Erholung führte Freund der Garde zusammen, sollte bei einem zwanglosen Beisammensein vor allen Dingen jungen Leute die Garde etwas näher bringen und war ein voller Erfolg.
Das Sommerfest erst im September, das traditionsgemäß in unserem Gardequartier Kaisermühle stattfindet, ist ein Fest mit unseren Senatoren und den Vertretern der Gesellschaften, in dessen Mittelpunkt ohne jeden Zweifel die Taufe eines Gardisten steht, und so auch in diesem Jahr ein “Highlight”, denn Ralf Clemens und Christoph Grundmann hatten das Ereignis mit außergewöhnlichen Einfällen bestens vorbereitet, wobei der Täufling Jürgen Peeters eine gute Portion beigetragen hat. Seine artistische Vorstellung auf dem auf unserem Mühlenteich schunkelnden Trampolin, auf dem er mit seinem auf dem Kopf nicht immer gut befestigten, mit einer Spitze versehenen Helm, herumspringen durfte, um die an einer Schnur aufgereihten Luftballons zum Platzen zu bringen, war einfach grandios. Wie freuten sich da Weiblein wie Männlein, wenn der Kandidat wieder einmal über Bord ging, um mit seinem mit schlammigen Grün bekränzten Haupt voller Freude, bekränzt wie ein antiker Olympionike, an der Wasseroberfläche zu erscheinen. Ganz großer Sport.

Die große Pause bis zum 11.11. wurde mit dem 48. Geburtstag unseres Gardekommandanten Eric Tillmanns überbrückt, der nun über die schneeweißen Bühnen dieser Welt brettern kann.

Der Sonntag vor dem 11.11. ist immer der Tag des General und Ordensappell, denn dann werden nicht nur die neuen Sessionsorden verliehen, neue Senatoren aufgenommen und verdiente Gardisten befördert, sondern unter den Klängen des Regimentsmusikzuges, dem Hissen der Fahne und den drei Böllern aus der Kanone die neue Session eröffnet mit launigen Worten unseres Kommandanten, der an so einem Tag immer in Hochform ist. Diesmal ließ er den Aufmarsch auf die Bühne üben, eine Vorstellung, die trotz höchster Konzentration der Gardisten auf Grund des Ablaufs dem Kommandanten den Helm vom Kopf riss. Allen hat es gut gefallen, manchen bis in die Abendstunden.

Der 11.11. wurde nach dem Zug durch die Stadt in der Generatorenhalle gefeiert, wobei das neue Prinzenpaar Rainer I. und Silke II. in spe mit Begleitung vorgestellt wurden. Da Prinz Rainer I. in spe jahrelang in der Tanzformation der Garde aktiv war, kannten wir ihn alle. Die Weihnachtsfeier brachte insofern eine Überraschung, als unsere beiden Nikoläuse, Stefan Berrisch und Christoph Hölters, in glänzenden, knappen roten Outfits erschienen, um uns in gewohnter Weise die Leviten zu lesen.

Das neue Jahr startete wie seit Jahren mit der Wagenabnahme bei Mercedes und ging über in die zahlreichen Besuche der Gesellschaften des FAVK sowie befreundeten Vereinen und Organisationen, die einerseits zum Routineablauf gehören, zumal wenn man fast immer im Evangelischen Gemeindehaus gastiert und dennoch andererseits immer wieder mit Überraschungen aufwartet.
Da denken wir besonders an zwei, das fröhliche Beisammensein im Kartoffelhaus bei Wurst und Reibekuchen und dem kleinen Hochprozentigen so nebenbei, wobei unser Gardist Rudi Pesch einen neuen Schluckrekord aufstellte, von dem er wohl am anderen Tag selber überrascht war.

Auch der Besuch bei den Brachter Wasserratten war ein Erlebnis, nicht nur der herzliche Empfang, sondern auch die ursprüngliche, authentische Art, so sagt man wohl heute, beeindruckten uns sehr.

Der Sturm aufs Stadthaus, der Besuch der Kindergärten, der Senioren im Greefsgarten etc. sowie das nicht enden wollende Programm am Altweiberdonnerstag forderten von uns allen großen Einsatz, wobei der besondere Dank an unsere Tanzgarde unter Leitung des Tanzoffiziers Jo Classen, die mit ihrem neuen Tanz wieder einmal das Publikum begeisterte.
Vergessen wollen wir unter keinen Umständen den Offiziersabend am Freitag vor Karneval im Gardequartier, der mit dem Heringsliften in den Kronleuchter beginnt und nach einem rauschenden, satireträchtigen auf hohem künstlerischen Niveau dahinschaukelnden Nacht ausklingt, nachdem ein jeder mehr als sein Bestes gegeben hat.

Im Tulpensonntagszug hinterließen unsere Damenfußgruppe und auch unser neu gestalteter Gardewagen einen nachhaltigen Eindruck. Wie erholsam war da die After-Zug-Party in der Festhalle und der anschließende vorläufige Karnevalsausklang in der großen Gardefamilie mit unseren Frauen und Kindern in der Kaisermühle.

Ja, liebe Freunde, der Karneval bereitet uns jedes Jahr wieder große Freude und wenn er nicht schon da wäre, müsste er unbedingt erfunden werden.

Ein vivat, crescat, floreat unserer Prinzengarde mit
Dreemol Viersche Helau!

Wenn Pferde denken – Chronik der Session 2010/2011

Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt. Doch das Denken sollte man den Pferden überlassen. Die haben die größeren Köpfe. Das sind Volksweisheiten.

So saß ich auf gepacktem Koffer und wartete auf den Marschbefehl zur Gardetour, schließlich beginnt das neue Gardejahr so oder es endet mit ihr je nach Perspektive. Und dann kam er, der Marschbefehl, spät, im September, aber er kam.
Doch welche Überraschung: Der Vorstand lud zum Sommerfest: Gäste, Smalltalk, Grillen, Trinken, alles wie gehabt und dennoch gut. Schließlich die Taufe: Eine geglückte Premiere. Wir erlebten die Geburt eines neuen Gardisten aus einer riesigen durchsichtigen Fruchtblase und seine freiwillige Taufe im Mühlenweiher. Da schauten aber alle überrascht. Rudi Pesch hatte die Idee und assistiert von Christoph Grundmann und Michael Metz boten sie eine Riesenshow. Da konnte man die Gardetour vergessen. Denkste, die Pferde haben doch die größeren Köpfe. Eintägige Tour, also kleiner Bieranzug, herrliches Wetter, kleiner Bus, Düsseldorf, Gourmettempel. Da denkste doch glatt dich tritt ein Pferd.

iesenküche, eine Apparatur wie im Laboratorium und Zutaten, die meisten kannte ich gerade mal dem Namen nach oder auch nicht. Schürze um, alle Mann ran: schneiden, hacken, schälen, filetieren, würzen, mischen, umfüllen und das alles bei einem Tempo unter Anleitung der alle und alles durchdringenden Stimme des Großgurus. Die Messer scharf wie – ihr wisst ja – nur keine Gliedmaßen abschneiden. Dann ab in den Hochofen oder doch ins Krematorium mit dem Produkt. Warten und den Nachtisch vorbereiten. Und jetzt kannste denken was du willst. Das Mehrgangmenu schmeckte ausgezeichnet mit dem Wein und wir hatten es selber gekocht, da kannst du in der Tat denken was du willst, da brauchst du keine Pferde, das war so. Danach brauchten wir eine schöpferische Pause. Bei bestem Wetter zum “Ürigen” und im Spätsommer am späten Nachmittag zu Neusser Skihalle. Draußen im Biergarten herrschten Lederhose und Dirndl, bayerische Volksstimmung am Niederrhein, zum Glück war die Piste geschlossen. Jetzt konnte das neue Gardejahr wohl nichts Überraschendes mehr bieten, denkste.

Der Prinz in spe lud ein, er wohnt – unvorstellbar – in Dülken, aber auf der Straße nach Viersen und ist Viersener, da fallen einem echten Prinzgardisten gleich tonnenweise die Steine von der Seele. Die Prinzessin auch eine Viersenerin von der KG Hoseria. Beide aufgeschlossen, fröhlich und nett. Sie freuen sich riesig auf das Prinzenspiel. Selten war der Kontakt so schnell geknüpft. Da brauchte man sich keine Gedanken zu machen.

Beim Ordensfest sah man sich wieder, lernte die Begleitung kennen, alles bestens.
Dann unser General- und Ordensappell. Immer ein Höhepunkt. Dafür sorgt schon unser Kommandant Eric, wieder einmal in Hochform, viele Senatoren, Regimentsmusikzug, Hissen der Fahne, Böllerschüsse zur Sessionseröffnung, Beförderungen, Neuaufnahmen von Senatoren, gutes Essen, leckeres Bit, unser Senator Andreas van Loon hält uns fit.

Der neue Orden konnte “in natura” dargestellt werden: Unsere Sandra und ein Prinzgardist beim Bützen in fast akrobatischer Haltung. Und über die ganze Zeit ein Aachener Prinzgardist in vollem Ornat als stiller Beobachter. Bis auf die wenigen Eingeweihten, obwohl wir alle hätten vorbereitet sein müssen, haben wir uns nichts dabei gedacht. Aber dann der sensationelle Höhepunkt: Der Aachener Prinzgardist Horst Hermanns entpuppte sich als Texter und Komponist des neuen Gardemarsches der Prinzengarde Viersen und zusammen mit dem Initiator Stefan Berrisch und Christoph Grundmann erklang mit der Unterstützung der Senatoren und Gardisten aus freudigen Kehlen der neue Gardemarsch. Ein Traum ging in Erfüllung, das summten selbst die Vögel in den Bäumen mit, da rissen auch die besagten Pferde die Mäuler auf, absolute Begeisterung, die auch bei den verschiedenen Auftritten in der Session auf das Publikum übersprang wie schon bei der Prinzenproklamation auf der wir auch unter der Leitung des Tanzoffiziers Jo Classen den neuen begeisternden Gardetanz vorstellten.

Auf der Weihnachtsfeier hatten wir es gleich mit zwei Nikoläusen zu tun, Stefan und Christoph, die uns in brillant gewohnter Form die Leviten lasen. Und im Januar ging es in die längste Session dieses Jahrhunderts mit vielen Besuchen und Auftritten bei allen KGs des FAVK und befreundeten Gesellschaften und selbst bei der Großen Viersener KG waren wir zum ersten Mal eingeladen mit dem Prinzenpaar, von dem man ganz ehrlich sagen muss, die haben, vor allen Dingen der Prinz, das Prinzenspiel nicht nur ausgezeichnet gestaltet, sondern geradezu gelebt. Wir natürlich, aber auch die große Narrenschar waren begeistert. “Leute wie wir, aus dem Volk, ohne jeden Dünkel, unser Prinzenpaar”, hörte man oft und offen sagen.

Wiederum zu loben ist der unermüdliche Einsatz der Garde, unterstützt von unseren Regimentstöchtern Sandra und Susanne, die mit ihren außergewöhnlichen Leistungen immer wieder begeisterten sowie dem Regimentsmusikzug.

Erwähnen wir das Außerplanmäßige. Unser Senator Hermann-Josef Krahwinkel wurde Burggraf, eine hohe Auszeichnung, und wir konnten mit unserem kompletten Programm die Gladbacher Karnevalsprominenz zu “standing ovation” hinreißen.

Auf dem platten Land verwöhnten uns die Brachter Wasserratten mit Beifallstürmen und mancher Gardist wird sich noch heute mit Freuden an die großartige Stimmung erinnern, die auf beiden Seiten herrschte, wenn das nach den herzlichen turbulenten närrischen Gefechten noch möglich ist. Da wieherten selbst die Pferde. Aber noch nicht genug der Höhepunkte in dieser Session.
Wir haben einen neuen Gardewagen, gebaut unter Leitung unseres Gardisten Michael Metz. Die Taufe fiel aus, bei der Wagenabnahme kamen die Gardisten und Narren kaum aus dem Staunen heraus und im Tulpensonntagszug war unser Wagen die Attraktion. Da rissen selbst die Pferde, die den Prinzenwagen zogen, vor lauter Staunen weit die Mäuler auf.

Natürlich gäbe es noch das eine oder andere zu erwähnen, es verlief in gewohnten Bahnen, z.B. die 11. Galasitzung der Prinzengarde unter dem Motto “Garde außer Rand und Band – Karneval für Jung und alt”. Das war wieder einmal für alle Anwesenden ein Erlebnis, so feiert man echten Karneval und das schweißt uns auch zusammen.

Die Afterzugparty kam hinzu, ein voller Erfolg und die Hoppeditzbeerdigung mit der Verabschiedung des Prinzenpaares in der Kaisermühle als endgültiger Schlussstrich unter die Session ließ uns alle nach dem Mark-erschütternden Auftritt unsere leidgeprüften Frau Witwe Hoppeditz schon wieder an die nächste Session denken – aber fürs Denken haben wir ja die Pferde.
Dreemol Viersche Helau! Euer Ehrenvorsitzender Günter

Alles fließt – Chronik der Session 2009/2010

Da es die Hauptaufgabe des aktiven Corps der Prinzengarde ist, “dem amtierenden Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen während seiner Session als Begleitung für karnevalistische Veranstaltungen zur Verfügung zu stehen”, könnte man glauben, da die meisten Termine und Veranstaltungen sich kaum ändern, sich auch noch an den selben Lokalitäten abspielen, dass alles abläuft “wie gehabt”, wenn es gut geht und bekanntlich hat et noch immer joot jejange. Also könnten wir die Chronik mit diesem Hinweis schon hier beenden.

Doch Heraklit, der altgriechische Philosoph fand heraus: “Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen. Alles fließt”. Also schaun wir mal.

Unsere Gardetour führt uns in Grefrather Sporthotel, wo Jugenderinnerungen in der Disco “La Cave” geweckt wurden, die Anreise per Paddelboot oder Auto stattfand, wo Radtour und Planwagenfahrt durch ein vielseitiges “olympisches” Programm aufgelockert wurden und unsere wunderschöne linksrheinische Heimat durch die Blume eines frischen Bieres genossen wurde. Hallo Freunde, denkt an die schöne Brasilianerin beim Abschiedsdinner! Dank an Berry, Christof (Schläger) und Thorsten!

Beim Sommerfest konnte das Gefühl aufkommen, der Heraklitische Fluss sei ins Stocken geraten, wäre da nicht die Taufe von Rudi Presch als aufgeblasenen Superchinesen gewesen um ein Programm herum , das uns alle begeisterte. Diesmal zeichneten Michael Kempken, Jakob Strötges und Christoph Grundmann für die Show verantwortlich.

Das Fest sollte dann im Frühjahr 2010 durch eine Gardeparty speziell für unsere Senatoren ergänzt werden und so geschah es denn auch.

Normalerweise würde man in einer Sessionsrückschau den Ordensabend des Festausschußes Viersener Karneval nicht erwähnen, da er leider unter der Rubrik “wie gehabt” abzulegen ist. Doch jetzt fand er in unserem Hauptquartier Kaisermühle statt. Da gab es nicht den großen Abstand zwischen Bühne und Publikum, hier waren die Räume zum Bersten gefüllt. Alle, die Vertreter der Gesellschaft, Senatoren, Exprinzen, Gardisten etc. standen Seite an Seite, ob sie wollten oder nicht und wie sie wollten. Alle ohne Ausnahme. Da kam sofort ein großes Gemeinschaftsgefühl auf.

Das Prinzenpaar in spe Uwe II. und Sabine I. wurden mit ihrer Begleitung vorgestellt und wenn es unter Karnevalisten so etwas wie “Liebe auf den ersten Blick” oder doch besser “Ein Herz und eine Seele” gibt, dann war es genau das. Man segelte auf der gleichen Wellenlänge und die von Herzen kommenden närrischen Worte des zukünftigen Prinzen wurden begeistert aufgenommen.
Der General- und Ordensappell ist bei wachsender Teilnehmerzahl unserer Senatoren ein Highlight in der Session. Unser Kommandant Eric glänzt dann mit neuen Ideen uns schlagfertigen Kommentaren, und viele feierten begeistert durch bis in den frühen Abend.

Die Session hatte einen grandiosen Auftakt erlebt und wurde unter das Gardemotto “Karneval mit Herz” gestellt. Die Weihnachtsfeier fand wieder in Gardeuniform statt und unser Erfolgsduo als Nikolaus und Knecht Ruprecht, Christoph Hölters und Berry, diesmal mächtig aufgeblasen, trafen mit ihren witzigen Kommentaren den Nagel auf den Kopf.

Wie unser 1. Vorsitzender schon erwähnte, wir hatten eine Supersession.
Das Prinzenpaar und die Begleitung, immer stark vertreten gaben eine ausgesprochen gute Figur auf der Bühne ab. Da kam Freude auf, wenn man als Gardist dabei sein durfte.

Natürlich prägte unsere Tanzgarde jeden Auftritt in besonderem Maße. Unter der Leitung von Jo Classen und der von Andreas Pesch ausgesuchten schmissigen Musik zauberten unsre “Tanzbären” einen auch choreographisch herausragenden Tanz (Dank sei Inge Fauth) auf die Bretter, obwohl nicht wenige glaubten, die letztjährige Darbietung sei unschlagbar. Also doch: “Alles fließt, nichts bleibt so wie es ist”.

Unsere Regimentstöchter Susanne und Sandra sind nun einmal herausragend und die Sandra ist einfach Extraklasse und beide tragen ganz wesentlich zu unserem Erfolg auf der Bühne bei.

Wir wollen natürlich auch erwähnen, dass Christoph Hölters zum “Cheriff” vom Hamm gekürt wurde und dass die gesamte Prinzengarde der Roahser Jonges uns bei unsren Auftritt auf dem Gerresheimer Biwak prächtig unterstützte.
Will man ein Fazit ziehen, so muss man uneingeschränkt feststellen: noch nie war es in einer Session so kalt wie in dieser, dennoch war es eine herausragende Session, voller Harmonie untereinander und in enger Gemeinschaft mit dem Prinzenpaar, der Begleitung, dem Kanzler und dem Geschäftsführenden Senat. Das Ziel des Karnevalisten ist es, Freude daran zu haben, anderen Menschen Freude zu machen. Das ist uns wieder voll gelungen und die gemeinsam empfundene Freude, egal bei welcher Gelegenheit, schweißt uns zusammen. So muss es weitergehen zum Wohle aller.

Doch wollen wir auch mit unserem 1. Vorsitzenden kritisch anmerken, dass die Disziplin an den Tischen im Saal ein wenig nachgelassen hat. Überlassen wir anderen die Theken. Sie brauchen sie zur Bewältigung ihrer existentiellen Probleme.

Das Verhältnis zum FAVK ist sehr gut. Unsere Vertreter im Vorstand des FA, Walter und Christof, leisten hervorragende Arbeit. Der neue Kanzler Dirk Mangold hat sich ausgezeichnet eingearbeitet und es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Für uns ist der Freitagabend vor Fastnachten in der Kaisermühle, frei von allen Terminen, ein weiterer Höhepunkt. Christof Schläger und Eric Tillmanns als Festkomitee geben das Zeichen zur närrischen Hatz und alle, gut vorbereitet und bis zur Unkenntlichkeit kostümiert, lassen in Dialogen, Liedern, Tanzeinlagen etc. “die Karnevalssau raus”, selbst das Festkomitee griff diesmal ein. Es war wieder einmal unbegreiflich eindrucksvoll und in den frühen Morgenstunden brauste ein Gesang wie Donnerhall durch die Mühle: “So ein Tag, So wunderschön wie heute…”.

Der Karnevalsausklang nach dem Zug in der Kaisermühle im Kreise unserer Familien und mit dem Prinzenpaar ist nicht nur für unsere Kinder ein wunderschöner Abschluss.

Das Fischessen in der Kaisermühle mit der Hoppeditzbeerdigung und dem offiziellen Ende der närrischen Regentschaft des Prinzenpaares der Narrenherrlichkeit Viersen ist ein würdiger Rahmen am Ende einer erlebnisreichen, freudvollen, phantastischen Session.

Doch bekanntlich wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Und da sind wir wieder bei Heraklit: “Nichts bleibt so wie es ist”. Zu unserem größten Bedauern mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass unser 1. Vorsitzender Prof. Dr. Roland Hille nach 16 Jahren Vorstandstätigkeit, davon die letzten 10 Jahre als 1. Vorsitzender, aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen seinen Zeitplan nicht mehr so gestalten kann wie es für die Führung eines so bedeutenden Vereins wie die Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen erforderlich ist und deshalb nicht mehr für ein Amt kandidieren würde. Das zeugt von großem Verantwortungsgefühl. Wir haben Roland viel zu verdanken. Mit großem Einsatz und einer klaren Zielsetzung ist er unbeirrt, aller Anfeindungen zum Trotz seinen Weg zum Wohle der Garde gegangen. Gerade als einige wenige die Existenz der Garde leichtfertig aufs Spiel setzten, hat er charakterfest und mit starkem Durchsetzungsvermögen unser Narrenschiff auf Kurs gehalten und wieder in ruhigere Gewässer gesteuert. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Darüber hinaus hat er sich bemüht, den nun aufgezeichneten Weg mit Hilfe seiner Vorstandskollegen weiterzugehen. Mit Erfolg! Nie stand die Garde so gut da wie heute. Wir verlieren einen 1. Vorsitzenden, aber wir behalten einen guten Freund und treuen Kameraden. Mit einem Trauerkloß im Hals wollen wir nicht aus der vergangenen Session gehen. Dazu besteht kein Anlass. Denken wir an die schönen Stunden, z.B. an ein Ereignis, das uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird, an die stilvolle Hochzeit unseres 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Roland Hille mit seiner charmanten und reizenden Iris in der Pfarrkirche zu Helenabrunn, der wir Gardisten in vollem Ornat beiwohnten. Und an die zukünftigen schönen Stunden.

Die Garde hat eine schmissigen Parademarsch. Kräftige Sänger werden gesucht. Uraufführung in der nächsten Session und es wird einen neu gestalteten Wagen im Tulpensonntagszug geben. Und einen neuen Vorstand haben wir auch: 1.Vorsitzender Guido Pockrandt und Stellvertretender Vorsitzender Christoph Grundmann Zwei gute Leute.

Wir wünschen Euch viel Glück und viel Erfolg! Nachdem Heraklit schon dran glauben musste, darf der alte Goethe nicht fehlen, er kannte das Leben.

“Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß”.

Es lebe unsere Prinzengarde! Dreemoal Viersche Helau!

Wir sind Prinz – Chronik der Session 2008/2009

Aber heut sind wir fidel
Ein Herz und eine Seel!
Heut zieh’n wir los.
Heut wird gelacht!
Heut machen wir ne tolle Nacht!

Dieser Refrain eines alten klassischen Karnevalsliedes hätte auch das Motto der Prinzengarde für die Session 2008/09 sein können. Sie war ein weiterer Beweis dafür, was man alles erreichen kann, wenn alle an einem Strang ziehen, sich den Aufgaben aus Überzeugung stellen und sie mit Freude wahrnehmen.

Der Vorstand ist nicht nur fleißig, sondern auch ideenreich tätig und kann sich voll und ganz auf seine Truppe verlassen. Das hat natürlich positive Auswirkungen auf die ganze Session, wie wir immer wieder feststellen konnten.

Als es hieß: Gardetour nach Essen, mag so mancher kleine Zweifel gehegt haben, die sich schon verringerten, als man erfuhr, dass Berry und Thorsten die Planung oblag. Aber im Nachhinein war die übereinstimmende Meinung, dass Hotel, Zollverein, Baldeneysee, Fußball, längstes Straßenfest der Republik, Disco und Thekenstandfestigkeit abwechslungsreich und erlebnisintensiv waren, ein absolut gelungenes Unternehmen auch wegen der starken Beteiligung.

Das Sommerfest mit über 100 Gästen aus den Mitgliedsgesellschaften des FAVK und dem Vorstand hatte als Höhepunkt die Taufen von Michael Kempken, Jacob Strötges und Christoph Grundmann, hervorragend organisiert von Thorsten und Michael Metz, leider verkürzt durchgeführt wegen der Beschwerden aus der Nachbarschaft. Dennoch wurde bis in die Morgenstunden kräftig gefeiert.

Der General- und Ordensappell ist immer ein Höhepunkt im Gardeleben. Da muss man sich schon wundern, was unserem Kommandanten jedes Jahr wieder einfällt. Guido entwickelte bei der Aufnahme neuer Senatoren eine ganz spezielle Art von Humor und die Einführung eines Soldbuches für besondere Verdienste, von Guido und Pöffi ins Gefecht geworfen, war das Thema der Session, auch unter den Senatoren, deren Zahl sich auf 100 bewegt. Hierbei gilt unser Dank vor allen Dingen Martin, der auf diesem Gebiet unermüdlich tätig ist.

Die Weihnachtsfeier, alle Gardisten in Uniform, wurde dank der guten Einfälle von Christoph, Berry und Christof wieder einmal ein gelungener und erlebnisreicher Abend.

Für die Session 2008/09 hatte unser Vorsitzender Roland das Motto “Wir sind Prinz” für die Garde ausgegeben, denn Andreas und Susanne, vor geraumer Zeit noch Tanzpaar der Garde, waren zum Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen gewählt worden. Sie erfüllten ihre Aufgabe in jeder Hinsicht hervorragend.

Natürlich stand die ganze Gardefamilie ohne Einschränkung hinter ihnen, was sich auch darin dokumentierte, dass die Garde in Uniform die männliche und aus dem Kreise der Frauen der Gardisten die weibliche Begleitung in attraktiven garderoten Kostümen stellte.

Damit war auch sichergestellt, dass unser Prinzenpaar rund um die Uhr vorzüglich versorgt wurde. Hinzu kam, dass wir bei allen Sitzungen ohne Ausnahme mit 25 Personen am Tisch vertreten waren und ohne Thekenpalaver viel Freude bei Unterstützung des jeweiligen Programms hatten.

Unser Kommandant Eric Tillmanns hatte dabei die größte und schwierigste Aufgabe erwischt, weil er neben der schon zeitaufwendigen Arbeit der Gardeorganisation auch noch das Prinzenpaar in die richtigen Bahnen lenken musste. Das erforderte Ausdauer, Geschick, Engagement und die Überzeugung, einer guten und erfolgreichen Sache zu dienen, die schließlich allen große Freude bereitete. Ohne unseren Eric wäre das nicht in der Form möglich gewesen.

Unsere Tanzgarde unter der Leitung von Jo Classen, der aus gesundheitlichen Gründen leider im 2. Teil der Session ausfiel, hat sich wieder einmal selbst übertroffen und wurde aufgrund ihrer außerordentlichen Leistung vom Publikum gefeiert.

So präsentierte sich die Prinzengarde in der abgelaufenen Session einsatzfreudig, voller Harmonie und Frohsinn, was dem Publikum nicht verborgen blieb, sich mit viel Lob verband, das wir uns auch redlich verdient haben. Das war ja nicht immer so.

Die “Garde Night”, thematisch durch Christof und Eric vorbereitet wurde mit einem fast vierstündigen Programm durch den unglaublichen Einsatz alle Gardisten und ihren großen Einfallsreichtum zu einem Highlight, über das man sich nur wundern kann. Unser Senator und Bürgermeister Günther Thönnessen war so begeistert, dass er einen Programmpunkt stante pede improvisierte.

Bezeichnend für das Verantwortungsgefühl der Prinzengarde was das Prinzenspiel anbetrifft, mag die Tatsache stehen, dass es die Prinzgardisten Christoph und Christof, Georg und Günter waren, die in kurzer Zeit ein finanzielles Hilfsprojekt entwickelten als der FAVK in großer Not war. Unser Christof Schläger wurde zum Geschäftsführenden Senator des FAVK gewählt und wir sind davon überzeugt, dass der Vorstand nun vom frischen Wind vorangetrieben wird.

Der Gardewagen präsentierte sich in ebenso gutem Zustand wie die Bühne am Gardeabend. Das schafft nur Michael Metz, absolut zuverlässig und geräuschlos.
Am Tulpensonntag nach dem Zug wurde in gewohnter Weise in der großen Gardefamilie abgefeiert und um neun Uhr morgens am folgenden Tag stand schon wieder eine große Abordnung hinter dem Prinzenpaar zur Fahrt nach den Rosenmontagszügen in den anderen Stadtteilen.

Auch in diesem Jahr wurden wir wieder hervorragend in unserem Gardequartier Kaisermühle von Andreas van Loon und seinem Team betreut. Berry hatte die Kasse fest im Griff, der Vorstand arbeitete konstruktiv und spannungsfrei.
Es war insgesamt eine erfolgreiche starke Session. Wer sich das alles noch einmal in aller Ruhe an sich vorbeiziehen lassen will, schaue sich unsere Chronik auf DVD an mit Bildern von Peter Berrisch, zusammengestellt von Günter Weinforth. Er wird feststellen: Es war eine wunderschöne Session!

Dreemol Viersche Helau!

Die Prinzengarde gibt Gas – Chronik der Session 2007/2008

Schließen wir die Session mit der Gardetour ab oder ist die Gardetour schon der Beginn der neuen Session? Sie liegt zwischen den Zeiten und dient der Pflege der Geselligkeit und Kameradschaft unter den Mitgliedern durch Freude. Deshalb ist es auch nicht so wichtig wohin es geht, sondern dass man gemeinsam das Miteinander in ungezwungener Form fördert.

Wir konnten unser neues Wir-Gefühl bestätigen, jeder war stolz, dabei sein zu dürfen, gemeinsam Freude zu erleben, denn geteilte Freude ist doppelte Freude. Diesmal zogen wir ins “Hillige Kölle”, wo die Themen Brauchtumspflege und Kultur gleichermaßen bedient werden konnten und unser Bus hatte sich dem ersten Thema voll angepasst. Auf der einen Seite die Kirchen Kölner Dom und St. Pantaleon, das Rathaus, die Brunnen, auf der anderen das Fastnachtsmuseum, die Bleiben des einen oder anderen Traditionscorpses, gewürzt durch die Kadettenprüfung im Hotel und die Verkostung von einigen Kölsch im Dorint Hotel, im Hasen oder wo immer es sich gerade anbot. Da uns auch noch der Karnevalist ( Pänz vum Gereon ) und Soziologe Hans Georg Passmann führte, blieb kein Thema unberührt. Gut gemacht, Berri.

Bald danach war eine kleine Abordnung wieder in Köln, um unserer Ordensschmiede Kreiten anlässlich ihres 50jährigen Jubiläums die gebührende Aufwartung zu machen.

Dann stand das Sommerfest auf dem Programm in unserem Stammquartier der Kaisermühle, bestens besucht auch und gerade von den Vertretern der Vereine, den Prinzenpaaren (noch amtierend bzw. designiert) mit Gefolge, unseren Senatoren und Gästen. Obwohl es diesmal keine Taufen gab, war das Fest eine runde Sache, zumal auch Horst Schlämmer irgendwann auftauchte.

Traditionsgemäß begann die Session 2007/08 mit dem Ordensfest, auf dem wir die Verabschiedungszeremonie des noch amtierenden Prinzenpaares Achim I. und Silke I. begleiteten und dem designierten Prinzenpaar Christian I. und Martina I. nebst Gefolge bei ihrem ersten Auftritt hilfreich zur Seite standen.

Prinz Christian I. als unser Senator empfing natürlich die besondere Unterstützung der Garde und einiger Sponsoren während der gesamten Session.
Unser General- und Ordensappell fand unter starker Beteiligung der Senatoren großen Anklang und war von dem Kommandanten Eric Tillmanns und seinem Stellvertreter Dr. Andreas Pesch minutiös, ideenreich und närrisch-fröhlich organisiert worden. Schon am folgenden Tag fand die Sessionseröffnung im Freien auf dem Gereonsplatz statt. Die Beteiligung war trotz des trüben, teils regnerischen Wetters erstaunlich gut und unsere Gardisten standen dem alten und dem designierten Prinzenpaar mit Gefolge trotz widriger Wetterbedingungen fest zur Seite und hinterließen wieder einmal einen guten Eindruck in der Öffentlichkeit.

Die Weihnachtsfeier prägten in gewohnt witziger Form und mit einigen ausgefallenen Ideen unser Nikolaus Christoph Hölters und sein Hans Muff Dr. Stefan Berrisch.

Die kürzeste Session seit Jeckengedenken stand vor der Tür. Alles würde in vier Wochen ablaufen. Die Termine würden sich knubbeln, wie man am Niederrhein sagt und erst in 160 Jahren würde uns Gleiches widerfahren. Von Januar bis Anfang Februar 2008 wurden alle Termine wahrgenommen.

Das Prinzenpaar und Gefolge wurden bei allen Auftritten begleitet und in jeder Hinsicht unterstützt. Nie standen sie einmal einsam, vergessen oder verloren im Raum. Der Kommandant hatte stets ein wachsames Auge und sorgte für einen reibungslosen Ablauf aller Auftritte. Dabei wurde er von seinem Stellvertreter, dem Vorstandskollegen Dr. Pesch und den Gardisten hervorragend unterstützt. Selbst am Ende einer langen Proklamationsnacht z.B. wurde das Prinzenpaar mit Gefolge von der Prinzengarde auf der Bühne abgeholt und unter dem Jubel der Narrenschar durch die Menge geleitet. Vorher hatte man die Zugabe weit nach Mitternacht noch dargeboten. Hochachtung!

Auch in dieser Session zeichnete sich die Prinzengarde durch Disziplin, Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Freude an ihrer Aufgabe aus. Dieser Funke sprang auch aufs Publikum über. Da gab es kein nicht enden wollendes Palaver an den Theken, sondern im Saal am Tisch zusammen mit unseren Damen wurde die Sitzung, an der wir teilnehmen konnten (und das waren viele) mit Interesse verfolgt und mit großer Stimmung begleitet.

Die Tanzgarde unter der Leitung von Tanzoffizier Joe Classen, immer einsatzbereit, prägte mit dem von Inge Fauth neu einstudierten Tanz und der in verschiedenen Variationen getanzten sozusagen unsterblichen alten Zugabe ganz wesentlich das neue Erscheinungsbild der Prinzengarde. Von allen Seiten wurde das wohltuend vermerkt, das Ansehen der Garde gehoben und sehr positiv festgehalten, dass es auch anders geht.

Viel Freude bereitete uns wieder unsere Regimentstochter Sandra, die wie ein Wirbelwind in rhythmisch-akrobatischer Schrittfolge über die Bühnen tanzte, schwebte und flog, einige Male von ihrer jüngeren Schwester Susi unterstützt.
Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand des FAVK, insbesondere mit dem Senatspräsidenten Frank Schiffers. Das ist für uns Gardisten sehr wichtig, damit unsere Aufgabe, das Prinzenspiel in der Narrenherrlichkeit Viersen in all seinen Facetten nach besten Kräften zu unterstützen, so auch zum Wohle aller Beteiligten genau aufeinander abgestimmt werden kann mit den Freunden, die für den Ablauf des Prinzenspieles die Hauptverantwortung tragen. Diese Absicht sollte auch unser Gardemotto “Wir geben Gas” unterstreichen.

Wir sind stolz auf die Tatsache, dass wir inzwischen zum größten Sponsor des FAVK herangewachsen sind, was auch der FAVK dankend zur Kenntnis genommen hat und wir wiederum danken der großen und ständig wachsenden Anzahl der Senatoren für ihre finanzielle und ideelle Unterstützung, ohne die wir unser großes Engagement nicht zeigen könnten. In diesem Zusammenhang wollen wir auch mit Freude darauf hinweisen, dass unsere finanzielle Basis mehr als solide ist und der Kreis der Prinzengarde auf einhundert Mitglieder angewachsen ist.
So kurz die Zeit auch war, wir besuchten alle Viersener Gesellschaften mit dem Prinzenpaar, machten unsere Aufwartung wie gewohnt in den Stadtteilen Boisheim, Süchteln und Dülken, zu deren Repräsentanten wir immer enger werdende freundschaftliche Bande knüpften. Selbstverständlich zeigten wir Präsenz bei den Prinzenkürungen und auf anderen karnevalistischen Veranstaltungen in Mönchengladbach, Brüggen und Brempt.

Natürlich besuchten wir das Biwak unserer Gerresheimer Freunde, ein Besuch, den wir jedes Jahr bei jedem Wetter mit großem Gefolge durchführen, ich glaube, bald zum 40. Mal. Es ist uns auch wichtig, so die karnevalistischen Beziehungen zu den Freunden außerhalb unserer Narrenstadt zu pflegen.

Wie doch die Zeit vergeht! So fand nach dem Offiziersabend am Freitag vor Karneval schon die 8. Galasitzung unserer Garde statt, exklusiv in den Räumen der Kaisermühle unter Ausschluss der Öffentlichkeit unter dem Motto: “Promovieren und Studieren – Die Karnevalsuniversität” Da wurde in gewohnter Form alles und alle satirisch gekonnt durch den Kakao gezogen, alle, die es verdient hatten oder auch nicht. Musik, Texte, Kostümierung und darstellerische Leistungen bewegten sich auf höchstem Niveau. Unser Senator Andreas van Loon machte da wie immer mit, unterstützt von seiner Truppe und passte sich mit Getränken und Speisen dem hohen Niveau an. Es ist inzwischen so selbstverständlich, dass ich es fast zu erwähnen vergessen habe.

Die Prinzengarde präsentierte sich bei fast allen ihren Veranstaltungen vollzählig. Höhepunkt ist für uns Gardisten der Tulpensonntagszug mit Start im Rintgen und dem abschließenden Empfang im Stadthaus. Das Gardefamilientreffen nach dem Zug in der Kaisermühle war ein runder Abschluss der kürzesten aller Sessionen seit für uns ewigen Zeiten.

Da blieb am Aschermittwoch nur noch das Fischessen und die Hoppeditzbeerdigung im großen Freundeskreis der Prinzengarde mit dem Prinzenpaar und Gefolge und ein allgemeiner zufriedener Rückblick auf eine erfolgreiche Session.

Ein frischer Wind weht durch die Reihen – Chronik der Session 2006/2007

Nun rückten die Prinzgardisten enger zusammen und man spürte, dass sie sich mit Herz und Seele der Garde verpflichtet fühlten.

So wurde der General- und Ordensappell, ganz hervorragend vom Kommandanten Eric Tillmanns und seinem Stellvertreter Dr. Andreas Pesch organisiert, zu einer Demonstration des neuen Gardegefühls. Das drückte sich auch in der Tatsache aus, dass zusammen mit den Senatoren bis in die frühen Abendstunden in fröhlicher, z.T. ausgelassener Stimmung gefeiert wurde. Kaum einer wagte zu gehen aus Sorge, etwas zu versäumen.

Allerdings hatte sich das neue Wirgefühl schon beim Besuch der Fuchsjagd der Prinzengarde der Stadt Aachen gezeigt, was auch zur Festigung der guten freundschaftlichen Beziehungen beigetragen hat.

Das setzte sich mit dem Sommerfest fort, das wir mit unseren Senatoren, Freunden, dem designierten Prinzenpaar nebst Begleitung sowie Vertretern der Karnevalsgesellschaften mit einer Rekordbeteiligung von 120 Personen traditionsgemäß in der Kaisermühle veranstalteten. Da kamen alle auf ihre Kosten und das Fest verzeichnete seinen Höhepunkt mit der Taufe unserer Gardisten Stefan Pauen und Thorsten von der Heyde, ausgezeichnet in Szene gesetzt von den Taufpaten Michael Metz und Dr. Andreas Pesch, die zum großen Vergnügen aller Anwesenden die Kandidaten durch den Mühlenteich radeln ließen.

Der neue Geist zeigte sich auch darin, dass die Gardisten auf den Sitzungen von ihren Plätzen mit ihren Frauen im Saal das Programm voll unterstützten. Beim Prinzenempfang im Stadthaus fehlte auch nicht ein Gardist.

Da war es nur selbstverständlich, dass im Gardequartier Kaisermühle der Tulpensonntag im großen Garde-Familienkreis abgefeiert wurde. Inzwischen waren auch eine ganze Reihe von neuen Senatoren aufgenommen worden.
Die turnusmäßigen Wahlen bestätigten Guido Pockrandt als Stellvertretenden Vorsitzenden und Dr. Andreas Pesch als Stellvertretenden Kommandanten. Jo Classen wurde zum Tanzoffizier gewählt.

Äußerst zufrieden zeigten sich die Gardisten mit der Aufnahme der drei Hospitanten: Christoph Grundmann, Michael Kempken und Jakob Strötges. Bleibt noch anzumerken, dass es auch etwas ganz Neues gab: Eine DVD über das Wirken der Prinzengarde in der abgelaufenen Session, erstellt von Dr. Günter Weinforth mit Bildmaterial von Peter Berrisch und technischer Hilfe von Chistoph Hölters, wurde allen Mitgliedern und interessierten Senatoren ausgehändigt.

Und dann der Clou, der zum Sommerfest 2007 angekündigte Internetauftritt der Prinzengarde mit Werbeanzeigen und vielen weiteren Überraschungen, initiiert von Dr. Andreas Pesch und umgesetzt durch Jens Ackermann.

Wir sehen, die Prinzengarde sprudelt nur so von neuen Ideen und ist jederzeit für eine Überraschung gut. Sie hat sich in Harmonie und Kameradschaft fest zusammengefunden und die ungetrübte Freude, die in ihr waltet, strahlt auf alle aus, die sich mit ihr verbunden fühlen.

Ein reinigendes Gewitter – Chronik der Session 2005/2006

Die Mitgliederversammlung 2006, souverän von unserem 1. Vorsitzenden Dr. Roland Hille geleitet, war sehr stark besucht und verlief z.T. äußerst turbulent.
Das Erscheinungsbild der Garde, geprägt von den Auftritten auf der Bühne, hatte sich in den letzten Jahren immer weiter verändert. Die so genannten Jungen bestimmten das Bild der Garde und zeigten mit vielfältigem starkem Engagement und hoher Präsenz, dass sie sich hier sehr intensiv mit der Garde und dem karnevalistischen Brauchtum identifizierten.

Ein Generationswechsel stand zwangsläufig bevor. Der Vorsitzende betonte auch in seinem Jahresbericht, dass jeder Verein froh und dankbar sein muss, Mitglieder zu haben, die sich für die Sache , nämlich den Karneval, engagieren und sich so stak mit ihrer Gesellschaft identifizieren. Dass dabei auch eine aktive Gestaltungsmöglichkeit aus diesem Kreise der Mitglieder gewünscht und verlangt wird, ist zwangsläufig der Fall.

Die Diskussionen im Vorfeld und die Wahlen zeigten, dass die Mehrheit der Mitglieder aus unterschiedlichen Gründen mit der Amtsführung des Kommandanten und der des Zahlmeisters unzufrieden war und sich hiermit nicht mehr vereinsintern und in der Öffentlichkeit repräsentiert fühlten. Das Fazit der geheimen Wahlen bestand darin.

Der 1. Vorsitzende Dr. Roland Hille wurde wiedergewählt, neuer Kommandant wurde Eric Tillmanns, stellvertretender Kommandant Dr. Andreas Pesch, neuer Schatzmeister Dr. Stefan Berrisch.

Die Aktivitas der Garde mit klaren Vorstellungen, gepaart mit einigen in die Zukunft schauenden langgedienten hohen Diensträngen hatten für einen Wechsel in der Führung der Prinzengarde gesorgt. Infolge traten daraufhin einige Mitglieder aus. Da ihre Vereinsaktivität jedoch nicht all zu groß war, wurde das Gesamtbild der Prinzengarde in der närrischen Session 2006 / 2007 nicht getrübt, sondern es entwickelten sich ein seit Jahren nicht mehr bekanntes Gemeinschaftsgefühl und Harmonie, die selbst Vereinsfremden auffiel.

Der Wechsel vom “alten Vereinsleben” in einen großen Freundeskreis war geglückt und dies zum Wohle der Prinzengarde und aller Karnevalisten. Eine neue Satzung wurde ohne Gegenstimme von der Mitgliederversammlung 2006 verabschiedet.

Jubeljeck im Jubeljahr – Chronik der Session 2004/2005

In der Session 2005/06 stand die Ausrichtung des Gardejubiläums im Zentrum aller Bemühungen, wobei die Gardetour nach Heidelberg und das Sommerfest, durchaus gelungene Veranstaltungen, naturgemäß etwas in den Hintergrund traten.

Da der Terminkalender der Garde während der eigentlichen Session kaum Spielraum lässt, legte der Vorstand die Jubelfeierlichkeiten schon auf den November 2005 ins Ev. Gemeindehaus.

Im Großen und Ganzen war es ein gelungenes Fest, konnten wir doch eine starke Anzahl von Senatoren, Sponsoren, Freunden und Karnevalisten aus nah und fern begrüßen, ein Beweis für den großen Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit der Prinzengarde. Die Bewirtung war ausgezeichnet, das Beiprogramm hätten wir etwas variabler gestalten müssen.

Zum 77jährigen Jubiläum erstellte der Ehrenvorsitzende Dr. Günter Weinforth eine Chronik der Garde von 1929 bis 2006, die den geschichtlichen Werdegang auch anhand von vielen Bildern und Dokumenten demonstriert. Sie wurde von Christoph Hölters gesponsert und in einer qualitativ äußerst hochwertigen Form verlegt. Ergänzend dazu gibt es auch eine DVD.

Erwähnenswert auch die Ausstellung von historischen Dokumenten und Utensilien im Stadthaus, für die Wolfgang Laufs verantwortlich zeichnete.

Über das normale Maß hinaus setzten sich auch Guido Pockrandt und Eric Tillmanns für das Gelingen des Jubelfestes ein.

Dass wir in unserer Jubelsession allen Verpflichtungen nachkamen und das Tanzcorps mit unserer Regimentstochter Sandra wieder große Erfolge feierte, scheint sich schon zu einer Selbstverständlichkeit zu entwickeln.

Sandra, die neue Regimentstochter, begeistert alle – Chronik der Session 2003/2004

Schließlich konnte die Garde auch eine neue Regimentstochter präsentieren mit Sandra Wizniok, mehrfache Meisterin, eine Künstlerin auf ihrem Gebiet, eine Augenweide mit großem musikalischem Einfühlungsvermögen, ein gymnastisches Phänomen, das schwerelos rhythmisch über die Bühne zu schweben scheint.
Die 4. Gala- und Herrensitzung fand unter dem Motto statt: “Manege frei. Die Garde lässt die Puppen tanzen”. Das war den Gardisten natürlich auf den Leib geschrieben und so verlief auch der Abend bis tief in die Nacht hinein. Alle waren wieder mit großer Begeisterung dabei und so konnte der Erfolg auch nicht ausbleiben.

Die Hoppeditzbeerdigung fand nun auf mehrfachem Wunsch auch im Gardequartier Kaisermühle statt. Jo Classen trat nach der Session als Tanzoffizier nach erfolgreicher Karriere zurück. Walter Schmitz übernahm sein Amt.
Der Kommandant Wolfgang Laufs stellte den General- und Ordensappell 2004 unter das Motto des FA: “Viersche, wörr stond op dich”, was die Gardisten an einem Honschaftspuzzle demonstrieren durften, eine witzige Idee, die viel Anklang fand.

Eine erfreuliche Tatsache war zu vermelden als sich zwei junge Hospitanten um die Mitgliedschaft in der Garde beworben hatten. Bei allen Auftritten der Garde war die Regimentstochter Sandra ein Highlight und Walter Schmitz führte sich als Tanzoffizier gut ein. Erstaunlich, dass die alte Tanzzugabe die Narren immer noch von den Stühlen riss.

Am Altweiberdonnerstag stürmte die Garde mit dem Prinzenpaar das Kreishaus ohne Mühe und wurde dort vom neuen Landrat Peter Ottmann empfangen, der ein großes Herz für Karnevalisten hat. Der Traditionelle Sturm auf das Rathaus war 2005 ein Sturm auf das neue Stadthaus, das von dem neuen Bürgermeister Günter Thönneßen und seiner Mannschaft verteidigt wurde. Die Garde griff zusammen mit den Möhnen und den Abordnungen aus den verschiedenen Stadtteilen mit ihren Prinzenpaaren an. Die Veranstaltung war auf Anhieb ein Erfolg, auch aufgrund der übersichtlicheren und weiträumigeren Platzverhältnisse.

Die 5. Gala- und Herrensitzung wies mit dem Motto : “Die fünfte Jahreszeit” schon in die Zukunft und warf auch einen Blick in die Vergangenheit, gesehen durch die närrische Brille, gewürzt mit Witz und Humor.
Von nun an galten alle Anstrengungen der Vorbereitung des 77-jährigen Jubiläums der Prinzengarde. So sehen wir, dass das Leben der Prinzengarde zwar in festgefügten Bahnen verläuft, doch müssen diese immer wieder mit Leben ausgefüllt werden. Man kann nur Freude spenden, wenn man selbst auch Freude empfindet und Spaß an der Sache hat.

So ist es bei der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen, alle gestandene Männer, die schon etwas in ihrem Berufsleben erreicht haben, die eine verschworene Gemeinschaft im Reich des Frohsinns und des Humors bilden und sich seit nunmehr 77 Jahren dem Wahlspruch des großen Kölners Willi Ostermann verpflichtet fühlen:

Makt Ösch Vreud, solang et jeht. Dat Leäve duert ken Ewigkeht.

Dr. Günter Weinforth

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