Wie schnell vergeht doch so eine Session, besonders wenn sie kurz ist.
Die Session 2014/15 ist für uns nun einmal eine ganz besondere, nicht, weil sie mit dem Sommerfest beginnt, nein, das ist halt immer so und auch nicht, weil das designierte Prinzenpaar unter uns weilt, das kennen wir, sondern weil das Prinzenpaar aus unseren Reihen kommt, aber keiner weiß wer es ist, obwohl alle bestens informiert sind. Es ist doch ein sonderbares Gefühl, wenn man den Kommandanten in bester Manier agieren sieht und doch nichts wissen darf.

Da der Kommandant Eric Tillmanns und sein Stellvertreter Dr. Andreas Pesch die Taufpaten waren, konnte man sich auf einiges gefasst machen und wurde auch nicht enttäuscht, als vor 120 Gästen die Täuflinge Gero von Weidenfeld, Achim Windeck, Jens Ackermann und Thomas Rath in den Mühlenteich gesetzt wurden, um Ihre Aufgaben um und auf einer neuen Insel aus aufgepumpten LKW-Reifen ihre diversen Aufgaben zu erfüllen. Eine Mordsgaudi. Fazit: Alle überlebten und bestanden die Prüfung.

Die Gardetour organisierten Andreas Weith und Dr. Martin Fleischhauer. Allgemeiner Tenor: Ein voller Erfolg. Mönchengladbach – Köln waren die Stationen, keine Weltreise, aber abwechslungsreich und stimmungsvoll. Rheinschifffahrt, karnevalistische Stadtführung mit einem Köbes, Kölschverkostung, kulinarischer Abend, Nachtleben in einem kölschen Bierkeller und dennoch trafen alle am späten Sonntagnachmittag wohlbehalten wieder in Viersen ein.

Am Gardeappell konnte der Kommandant die Einsatzbereitschaft der Truppe feststellen, natürlich gab es wieder Beförderungen, neue Senatoren etc. Alles ging locker, lustig und witzig über die Bühne, die 100 Gäste wurden bestens unterhalten, dafür sorgte schon der Kommandant.

Und dann wurde der Schleier um das große Geheimnis gelüftet, als der Kommandant Eric Tillmanns die Befehlsgewalt über die Truppe an seinen Stellvertreter Dr. Andreas Pesch übergab, weil Eric I. und Alice I. in der kommenden Session 2014/15 als Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen regieren würden.

Die Prinzengarde stellte die Begleitung des Prinzen und 6 Damen im Piratenoutfit die der Prinzessin. So wurden sie auch am 11.11. auf dem Sparkassenvorplatz im Rahmen eines bunten Programms zur offiziellen Sessionseröffnung vorgestellt. Dass die Prinzenproklamation unter einer solchen Voraussetzung einen besonderen Stellenwert hatte, versteht sich von selbst. Nun musste unser Prinz erfahren, dass Prinz zu sein oder als Kommandant zu fungieren doch zwei Paar verschiedene Schuhe sind. Man ist halt Prinz der Narrenherrlichkeit Viersen und somit an viele Termine gebunden. Mit großem Einsatz wurde alles gemeistert, obwohl das Prinzenspiel auch in dieser Session kein Selbstläufer war.

Im Saalkarneval überzeugten wieder einmal unsere Tänzer, die Zugabewünsche mit ihrer Darstellung geradezu heraufbeschworen. Die tänzerische und musikalische Leitung hatte wie immer Dr. Andreas Pesch, einstudiert wurden die Tänze in der Tanzschule Fauth. Dennoch vermissten wir unsere Sandra. Die Garde marschierte in der Session mit der Originalkopie der 1. Standarte der Prinzengarde ein, die der Künstler Hans Tack angefertigt und der Garde geschenkt 1938 hatte. Die Generalität präsentierte die hervorragend gelungene Originalkopie als Geschenk an die Garde auf der Nussknackerfeier (siehe Karneval in Viersen von 1928 bis 1939 Seite 220). Vollen Einsatz zeigten unsere Gardisten beim Sturm auf das Stadthaus am Altweiberdonnerstag.
Wir haben ja beschlossen, nichts über den Casinoabend am Freitag vor Karneval verlauten zu lassen. Nur eins: Es war wieder ein toller Abend unter der Mitwirkung aller Gardisten. Unsere ausgewählten Gäste hatten einen Heidenspaß.

Fast alle Termine wurden eingehalten. Leider musste der eine oder andere Auswärtsauftritt aus Zeitmangel, die eine kurze Session so mit sich bringt, ausfallen.

Am Tulpensonntag herrschte Kaiserwetter. Der Zug war noch nie so lang, mehr Prunkwagen und mehr Fußgruppen, die so manchen guten Einfall hatten. So dauerte alles auch länger bis unser Prinzenpaar unter dem Jubel der Narrenschar die Festhalle zur After-Zug-Party erreichte. Ausverkaufte Halle, nicht zu überbietende Stimmung, mehr Gas konnte nicht gegeben werden. Der krönende Abschluss war traditionsgemäß unser Familienfest im Prinzengardequartier Kaisermühle, wo unser 1. Vorsitzende Guido Pockrandt durch das Programm führte.

Am Aschermittwoch fanden wir uns dann wieder in der Kaisermühle zum Fischessen ein, wo unser Prinz die Embleme und Insignien seiner närrischen Macht ablegen musste. Jetzt war er Exprinz und wieder Kommandant der Garde. Manche glaubten, ein “Gott sei Dank” aus seinem Munde gehört zu haben.

Wir Aktiven hatten eine schöne Session mit viel Spaß und Frohsinn trotz des einen oder anderen Wermutstropfen: Keine Sandra, kein Hoppeditz, keine Hoppeditzbeerdigung. Da waren doch viele enttäuscht.

Das können und müssen wir ändern.
Dreemol Viersche Helau!