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Chronik der Session 2022/2023

Das Leben ist bezaubernd. Man muss es nur durch die richtige Brille sehen.
Unser Vorstand hatte die Parole ausgegeben: “Ohne die Garde (Narren) geht es
nicht” und meinte dazu: “deä Fastelovend is et Pläsiersche vun jedem, dä net
doof ess”.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass auch die widrigsten Umstände den echten Narren nicht in die Knie zwingen können, dann war es Corona und wie wir damit umgegangen sind. Uns braucht wahrlich keiner zeigen wie man feiern muss. Wo wir sind, da herrscht Freude pur.

Das zeigte auch unser alljährliches Sommerfest 2022 mit zahlreichen Gästen und
Freunden. Da lachte die Sonne, hielt uns Live Musik in Stimmung, erfreute uns
der Tanz der Wale der Garde. Wer dachte da noch an Corona?

Da kam die Gardetour wie gerufen ins Dorf Münsterland, wo u.a. Michelle an zwei
erlebnisreichen Abenden verzauberte. Wer dabei war und hinterher nicht mehr
wusste, ob er dabei war, der war wirklich dabei. Da hat das Orga Team Walter
und Johnny ihr großes Organisationstalent erstrahlen lassen.

Der General- und Ordensappell fand wieder in der Hammer Mühle statt, wo wir
uns inzwischen sehr wohl fühlten, ein vorzügliches Ambiente. Vor zahlreichen
Senatoren als Gäste lief unser Kommandant Eric zur Hochform auf und ließ seine Truppe marschieren wie auf einem Truppenübungsplatz. Danach verbrachten wir noch viele fröhliche Stunden mit unseren Senatoren bei kräftigen Speisen und kühlem Bit.

Der 11.11. ist für uns Jecken der offizielle Startschuss in die närrische Session:
Ein Marsch durch die Stadt und eine kurzweilige Veranstaltung auf dem gut
gefüllten Remigiusplatz. Unser Prinzenpaar Prinz Lothar II. dem Prinzessin
Regina I. startete in seine zweite Session als ob es Corona nie gegeben hätte
unter dem Motto: Ohne Narren geht es nicht. Leider waren die Karnevalsvereine
gar nicht oder nur schwach vertreten. Wo waren die, die doch von sich behaupten, dass Karneval für sie eine Herzensangelegenheit ist? Sie erwarten, dass man ihre Sitzungen besucht. Wo bleibt da die Solidarität?

Die Proklamation war schwach besucht, obwohl ein ausgezeichnetes Programm geboten wurde. Man kann nicht alles auf Corona und die Bierpreise schieben.

Im November ging es recht ruhig zu, denn es gab keine Proklamationen in Dülken
und Süchteln. Unsere Weihnachtsfeier oder Nussknackerfest mit dem “großen” Weihnachtsmann Dirk und seinem jungen heißen Flittchen-Engel Timm war einfach sensationell gelungen. Eine Pointe jagte die andere und wir kamen nicht mehr aus dem Lachen heraus.

Die Blau-Wette und die Roahser Jonges starteten ihren Saalkarneval in einem Festzelt im Rahser, eine Premiere, die gelang, das Zelt war hervorragend geschmückt, beide Abende ausverkauft.

Das evangelische Gemeindehaus sollte in Zukunft nicht mehr für Sitzungen
genutzt werden können. Die Veranstaltungen waren schwach besucht bis auf die
Damensitzung. Wo blieb da die schon einmal angesprochene Solidarität?

Da fühlten wir uns gefordert, da es um die Pflege des Brauchtums ging, um seine
Rettung zum Wohle des Karnevals. Unser Vorstand beschloss, zur Unterstützung der Vereine bei jeder Sitzung im Viersener Karneval mindestens 20 Karten zu kaufen, so dass wir mit dem Prinzenpaar und Begleitung sowie dem Festausschuß mindestens 50 Plätze im Saal belegen konnten. Das hat uns zwar 3000 € gekostet, entspricht aber voll unserer Auffassung von Brauchtumspflege. Zusammen mit unseren Senatoren unterstützen wir den Viersener Karneval in guten wie in schlechten Zeiten.

Wenn es auf die tollen Tage zugeht, läuft unser Programm automatisch ab: Der
Schweizer Abend nach dem Motto: Man kannet och överdrieve! Altweiber mit
dem gewohnten Besuchsprogramm, Zug durch die Stadt mit dem Sturm aufs
Stadthaus, leider ohne Kapelle, mit einem erfrischend kurzen Programm und
starkem Besuch der Viersener Bürger was auch dem sonnigen Wetter zu
verdanken war. Die Abschlussparty im Pancho endete früher als sonst, wir waren
halt aufgrund des lückenlosen Programms an diesen Tagen einfach kaputt.

Der Gardefreitag war wieder einmal das Highlight. Immer wenn man denkt, ein
solcher Abend ist nicht zu toppen, wird man in der Eisernen Hand eines Besseren
belehrt. Unter dem Motto: Ohne Knarren geht es nicht, hielt der Wilde Westen
seinen Einzug in den phantastisch geschmückten Saal, wo eine Darbietung die
andere zu übertrumpfen gelang. Da lagen wir uns mit unseren Gästen
freudestrahlend in den Armen und nie war ein Bit so lecker wie an diesem
Abend oder sollte ich nicht besser sagen wie in dieser Nacht.

Am folgenden Tag ging es zur Sitzung der Stromlosen Ader nach Köln in den Kristallsaal mit 45 Mann, eine genussreiche Abwechslung auf hohem karnevalistischen Niveau und ein großer Dank geht an unseren Marius.

So jagte ein Highlight das andere. Der Tulpensonntag mit dem Veedelszoch im Rintgen hatte leider nur die Zugleitung und uns Gardisten als Zuschauer.

Der Tulpensonntagszug präsentierte sich in alter Stärke vor vielen tausend
Besuchern. Man freute sich, endlich wieder ziehen zu können mit fast 100 Gruppen, phantasievollen Kostümen und ausgelassener Stimmung, und das
obwohl der Sturm den Zug von Rudi und Fabienne verhindert hatte und Corona
zwei Jahre lang keinen Zug zuließ. In der restlos ausverkauften Festhalle setzte die After Zug Party den Schlusspunkt unter den offiziellen Teil der Karnevalssession.

In unserem Prinzengardequartier feierten wir mit dem Prinzenpaar und
Freunden bis in die Nacht hinein, denn erst am Aschermittwoch war alles vorbei,
der Prinz wurde “entkleidet” und der Hoppeditz durch unseren 1. Vorsitzenden
Christoph Grundmann beerdigt.

Nach dieser Session schauen wir wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Es lebe
unser Brauchtum Karneval.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

Chronik der Session 2021/2022

Et kann komme wat will – Viersche bliv jeck

Nach einem Jahr der Nullrunde ohne Saalveranstaltungen und Umzüge basierte unsere Hoffnung auf der alten Volksweisheit: Schlimmer geht’s nimmer.

lm Sommer 2021 nach unserer Jahreshauptversammlung im Kartoffelhaus konnten wir ein phantastisches Sommerfest in der Hammer Mühle feiern. Die renovierte alte Mühle ließ uns unsere alte Kaisermühle bald vergessen, war sie doch unter Erhalt der alten Bausubstanz einfallsreich renoviert worden.

Und da freuten sich Cowboys, lndianer und Cheriffs endlich wieder ein Fest feiern zu können. Vom Eingangsbereich bis zur Schlusspolonaise sorgten die kleinwüchsigen großen Schauspieler mit lustigen Einlagen für die richtige Stimmung und nach langer Zeit wieder einmal Freunde treffen, zwanglose Gespräche führen bei kühlem Bitburger, danach hatten wir uns alle gesehnt. Für das leibliche Wohl sorgte natürlich das Team Pauen im “wild west style” und Senator Philipp Pütter mit seinem Crepes Stand.

Der Gardeappell fand dann auch in der Hammer Mühle statt und unser Regimentsmusikzug führte die Garde zum Appell herein. Da hakte es an mancher Stelle, was der Kommandant sofort bemerkte. Unsere Jäger handhabten die Kanone problemlos. Der neue Feldpastor Roland Klugmann begleitete die zur Aufnahme angetretenen Senatoren. Das alles klappt wie gehabt und ging zwanglos in ein tolles Fest über, ein nicht zu überbietender Nachmittag, der sich bis in die späten Abendstunden hinzog. Doch Corona drohte ein weiteres Mal, alle Hoffnung zu zerstören: Alles absagen lautete die Parole.

Doch ein Funken Hoffnung blieb uns noch, als der Karnevalsauftakt im Winterdorf am 11.11. in hergebrachter Art und Weise gefeiert werden konnte. Doch dem starken Auftakt folgte ein böses Erwachen. Die Proklamation des neuen Prinzenpaares Lothar II. und Regina I. fand nur als online Version statt. Bei weitem kein Ersatz für eine live Proklamation.

Sollte es das für die ganze Session gewesen sein? Unser Vorstand wusste einen Ausweg unter den Auflagen, die der Gesetzgeber geschaffen hatte, der kleine Veranstaltungen zuließ, dann frisch getestet, mindestens 2G und die Lokalität ganz für uns. So lud der Vorstand zur ersten Küchenschlacht in unser Gardequartier. 5 zukünftige Hauben-Köche werden im Wettkampf ein 5 Gang Menü auf Sterneniveau zubereiten und sich dann einer fachkundigen Jury aus dem Gourmetzirkel Viersen stellen. Die Weinverkostung besorgten zwei Sommeliers, ein Barmixer und ein Spezialist am Schnapsstand sind die Garanten dafür, dass keiner verdurstet. Die Kleiderordnung sieht vor: Jeans, weißes Hemd, Hosenträger, Fliege und Gut. Eine originelle Idee mit Spaß ohne Ende für alle Beteiligten.

Den traditionellen Offiziersabend am Freitag vor dem Tulpensonntag ließen wir uns nicht nehmen. Thema war die Schlagerparty 2022 mit den Moderatoren Chris Marshall und Marius Silbereisen. Outfit für den Schlagerabend war ein Hawaii Hemd, so bunt wie möglich. Die Karaokebar und das Hawaii Motto bestimmten die Richtung und der folgte man bis in die Puppen. Schon am nächsten Tag wurde zur ersten Fuchsjagd durch den Hohen Busch mit Frauen, Kindern und Hunden gerufen. Bei Top Wetter und ausgesuchten Anlaufstationen landete man schließlich zum Abendessen in der Talschänke.

Wie in den beiden vorangegangenen Jahren gab es wieder keinen Tulpensonntagszug, aber einen fulminanten Frühschoppen in der Eisernen Hand, der standesgemäß bis in die späten Abendstunden bei schmissiger Karnevalsmusik aus der Konserve andauerte.

Es gab auch keinen Aschermittwoch und keine Hoppeditzbeerdigung. Doch wir alle hoffen, dass Corona und der verbrecherische Putin Krieg bald ein Ende nehmen und wir wieder in Frireden mit Freunden unseren geliebten Karneval feiern dürfen.

Dreemoal Viersche Helau
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

Chronik der Session 2020/21

Kann man überhaupt eine Chronik über eine Session verfassen, die nicht stattgefunden hat? Ja, aber nur mit der Prinzengarde.

Am Aschermittwoch 2020 ist alles vorbei, bevor es begonnen hat: Der Tulpensonntagszug fand wegen des Unwetters nicht statt, das Prinzenpaar wurde nicht verabschiedet, aber den Hoppeditz hat die Prinzengarde doch beerdigt, obwohl er vom FA nicht geplant war.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei, nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft: Kein 11.11., keine Proklamation, kein Saalkarneval, kein Tulpensonntagszug und das alles wegen Corona. Dabei war Corona den meisten, wenn überhaupt, nur in angenehmer Erinnerung: ein Zigarrenformat, ein mexikanisches Bier, in 180 Länder exportiert, eine feucht, fröhliche Männergesellschaft junger Leute und nun ein Virus, das alles lahm legen sollte. Der so wichtige soziale Kontakt unter uns Karnevalisten schien für lange Zeit unterbrochen zu sein. Dann auch noch schlechte Nachrichten aus der Schweiz: Unser Prinzenpaar war an Corona erkrankt, zum Glück inzwischen genesen.

Doch unser Vorstand wusste zu reagieren. Die Prinzengarde lebt, auch in schwierigen Zeiten. So feierten wir unter strengen Auflagen unser Sommerfest und die Taufe der neuen Mitglieder Markus Orta und Mike Rütten in unserem Gardequartier “Zur eisernen Hand” mit eingeschränkter Personenzahl ohne Senatoren. Wir vermissten zunächst den Kaisermühlenteich, aber das Organisationsteam um Marius und Timm hatten original Teichwasser besorgt, um mit den Täuflingen die gewohnt “säuische” Zeremonie durchzuführen.

Wir freuen uns, immer wieder junge Leute für unsere Garde begeistern zu können und setzen berechtigterweise große Hoffnungen auf sie.

Es gab keinen 11.11. Treffen mit mehr als einer Person waren schwierig. Der Vorstand kam auf eine Lösung: Adventskalender, auf dem sich die Gardisten nach Öffnen der einzelnen Türchen wiedersehen konnten. Es gab ein Überraschungspaket für die Senatoren und Gardisten, sogar einen Sessionsorden und Pesch Brötchen lagen auch einmal vor der Tür. Die Nikolausfeier mutierte zum Drive-In. An den Fenstern der Firma unseres Kommandanten hatte sich der Vorstand postiert. Die Gardisten rückten nach Dienstgrad getrennt an, um größere Ansammlungen zu vermeiden und ließen sich, getrennt nach Hygienevorschriften, beschenken. Kein Saalkarneval, aber auch da fand der Vorstand einen Ausweg: Online Sitzungen. Da wir uns nicht treffen konnten, freuten wir uns zu sehen, dass alle noch munter und gesund beisammen waren.

Aber wir sollten noch einen schweren Verlust hinnehmen müssen. Unser General Hans Quacken verstarb nach langer schwerer Krankheit am 2. Weihnachtstag. Wir verloren mit ihm einen treuen Gardisten und feinen Menschen.

Da wir uns nun wieder regelmäßig treffen können, hoffen wir alle auf eine bessere Zukunft in Sinne der Tradition und Pflege unseres Brauchtums.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

Chronik der Session 2019/2020

Nachdem wir den traditionellen Gardeabend 2019 wegen des großen Platzangebotes im Unfassbar feiern konnten, alle viel Spaß an der gelungenen Veranstaltung hatten, war der Vorschlag, die nächste Gardetour zum ersten Mal mit unseren Senatoren zu machen, die logische Konsequenz. Planung und Durchführung lag in den Händen der Senatoren. Es ging ins Emsland nach Meppen auf eine Bosseltour. Eine kaum befahrene Straße von ca. 4 km Länge war die Kegelbahn. Die Truppe wurde in zwei Mannschaften eingeteilt, die abwechselnd die Kugel in Richtung Ziel schleuderten. Gewonnen hatte die Mannschaft, die als erste die Kugel über den Zielstrich werfen konnte. Ein fröhlicher Nachmittag mit z.T. lustigen akrobatischen Einlagen, begleitet von einer Marketenderin, die für das leibliche Wohl, vor allen Dingen in flüssiger Form, sorgte, wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Im Frühjahr 2019 hatten sich Rudi und Fabienne Pesch als neues Prinzenpaar beworben, wobei unser Prinzgardist Rudi Pesch der dritte Prinz aus der Prinzendynastie derer von Pesch werden sollte, ein Vollblutkarnevalist, der zu fast jedem offiziellen Termin aus der Schweiz anreiste.

So stand dann unser Sommerfest ganz im Zeichen der Schweizer Berge, des Schweizer Essens und der Schweizer Musik (Alpenhorn). Dieser Sonntagsbrunch traf auf große Resonanz, allerseits war man des Lobes voll. Allerdings konnte das neue junge Pächterpaar leider nicht unsere Erwartungen erfüllen. und das in vielen Bereichen.

Der Gardeappell fand in gewohnter Schneidigkeit und humorvoller Attitude statt. Dazu kamen die Aufnahme neuer Senatoren, die Ordensverleihung und Beförderungen.

Zur Sessionseröffnung am 11.11. trafen wir uns wieder auf dem Sparkassenvorplatz, der Besuch war gut, die Veranstaltung zu lang, vor allen Dingen wegen des kalten Novemberwetters.

Die Proklamation war nicht nur ein Highlight in der Session, sondern auch ein der besten in den letzten Jahren. Das Publikum feierte das neue Prinzenpaar Prinz Rudi I. und Prinzessin Fabienne I. und sich selber vom Beginn bis zum Ende der Veranstaltung und zum Finale spielte “Kasalla” die Narrenschar in Trance.
Das Nussknackerfest bildete den Abschluss des Jahres und im neuen Jahr stand der Besuch der einzelnen Gesellschaften auf dem Programm. Unser Prinzenpaar wusste sich auf jeder Sitzung in die Herzen der Jecken zu spielen und jeder im Saal spürte, wieviel Spaß sie an ihrem Prinzenspiel hatten. Unterstützt wurden sie von der Prinzengarde, die bei jeder Veranstaltung hervorragend vertreten war und auch unsere Tänzer glänzten wieder mit ihren neuen Darbietungen. Sie sind in der Tat die Visitenkarte der Garde.

So ging es rasant in der kurzen Session auf die drei tollen Tage zu. In der Kaisermühle stellte der Pächter das Hausrecht über die Wünsche des Gastes, das Angebot war preislich inakzeptabel, der gewohnte besondere Service wurde gestrichen, so dass der Vorstand sich gezwungen sah, bei der Familie Pauen vorzufühlen, ob diese einspringen könnte. In vielen Bereichen kam sie uns entgegen, hier fühlten wir uns wieder als Gast und schweren Herzens beschloss der Vorstand, das langjährige und liebgewonnene Gardequartier Kaisermühle aufzugeben und in die Eiserne Hand zu ziehen.

Der Vorstand ging neue Wege mit der Altweiber Party im Pancho Villa, nur für die Garde, die Familien, dem Prinzenpaar und Gefolge. Ein toller Abend, hervorragende Burger und leckeres Bier. Herz, was willst du noch mehr?
Der Gardefreitag fand in den neuen Räumen statt und diesmal waren alle brav, leider, das muss sich ändern.

Unsere Tollitäten und wir Gardisten fieberten dem Tulpensonntagszug aufgrund der Wettervorhersage mit gemischten Gefühlen entgegen. Wir starteten mit der Messe der Freude in der Notburgakirche und mittendrin die niederschmetternde Mitteilung: Der Tulpensonntagszug fällt aus wegen der Sturmwarnung mit starken Niederschlägen.

Das gemeinsame Frühstück mit unseren Senatoren in der Eisernen Hand wurde zum Frühschoppen und einem langen Brunch ausgedehnt. In der Not muss man erfinderisch sein. Das bestellte Essen aus der Kaisermühle wurde in die Eiserne Hand verfrachtet mit Erlaubnis der Familie Pauen. Ab sofort wurde improvisiert und jeder konnte nur staunen, wozu die Garde in der Lage ist. Eine Modenschau, und dann um 14.11 Uhr Startschuss für den Tulpensonntagszug durch Walter Schmitz für den FAVK. Radio Prinzengarde übertrug den Zug live mit dem passenden Kommentar und man konnte wirklich meinen, der Zug wäre durch unsere Straßen gezogen.

Am Nachmittag während einer Regenpause wurde das Prinzenpaar in einem Schweizer Sessellift, begleitet vom Gefolge mit Musik und Gesang an der Eisernen Hand vorbeigezogen. Ein kleiner, aber herzlicher Gag für den ausgefallenen Zug. Dann ging es zur After Zug Party in der Festhalle. Der Abend klang aus bei Party und Gesang in der Eisernen Hand, wo wir auch Gelegenheit hatten, die netten Schweizer Freunde unseres Prinzenpaares näher kennen zulernen. Am Rosenmontag standen noch Besuche in Süchteln und Dülken auf der Tagesordnung, die zum Glück besseres Wetter hatten.

Der Aschermittwoch im Unfassbar war alles andere als normal, denn die Verabschiedung des Prinzenpaares fand nicht statt, da der FAVK eine zeitnahe Durchführung des Zuges vorgesehen hatte. Doch wie wir wissen, sollte die Corona-Krise alles verändern. Rudi und Fabienne sollen Prinzenpaar für die Session 2020/21 bleiben. Doch momentan sind die Aussichten schlecht. Wir können nicht in die Zukunft schauen und nur auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie hoffen.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

Chronik der Session 2018/19

Was muss ein Gardist im Dienst trinken, wenn er 0,5 Promille erreichen will?
Spalter behaupten: Drei Tage lang gar nichts.

Man wartete eigentlich auf die traditionelle Gardetour, als zum Sommerfest in Form eines grossen Hafenfestes in unserem Gardequartier Kaisermühle geladen wurde.
Ein mächtiger Leuchtturm lockte Gardisten und Gäste an einem Sonntagmorgen bei prächtigem Wetter an. Hein Polier und Captain Rudi steuerten zum grossen Erfolg bei. Eine Hafenrundfahrt, ein Shanti Chor und bestes typisches Seemansessen ließen unsere Herzen höher schlagen.
Unsere Sessionseröffnung ist immer der Ordens-und Gardeappell vor und in der Kaisermühle, durch den unser Kommandant Eric in gewohnt gekonnter Weise führte bei schönstem Wetter. Natürlich gab es auch wieder Beförderungen und neue Senatoren wurden auch aufgenommen.
Die offizielle Sessionseröffnung fand am 11.11. einem Sonntagmorgen bei Kaiserwetter auf dem Sparkassenvorplatz unter starker Beteiligung statt und wurde von allen als ein grosser Erfolg gefeiert. Den Absacker nahmen wir wieder im Gambrinus ein.

Die Proklamation unseres Prinzenpaares litt leider unter dem fast 45 Minuten langen Einmarsch. Zum Glück lieferte unsere Prinzengarde mit ihren Tänzen ein Feuerwerk ab.
Der FA präsentierte einen neuen Marsch, der später in unseren Gardemarsch hineingeschnitten wurde. Warum und zu welchem Zweck wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Das Nussknackerfest wies eine Überraschung auf, als unsere Wirtin uns mitteilte, dass sie schon übermorgen schliessen würde. Der Vorstand stellte einen Notplan auf und fand mit dem Unfassbar ein gutes Ausweichquartier, auch dank Costa.
Das Prinzenpaar wollte nicht mit langen Reden das Publikum nerven und legte dafür einen grandiosen Tanz auf die Bühne.
Natürlich besuchten wir auch wieder die Gesellschaften und konnten uns an guten Sitzungen erfreuen.

Dennoch war für uns, was die Sitzungen anbetrifft, das Highlight die Sitzung der Stromlosen Ader Im Kristallsaal zu Köln mit unseren Frauen. Markus Kober hatte alles glänzend organisiert, typisch Kölnisches Essen gab es und ein Programm, in dem auch nicht ein einziger Kölner Star fehlte.
Die gute Nachricht für uns war, dass man mit Richard und Lisa neue Pächter für die Kaisermühle gefunden hatte, die uns super freundlich entgegentraten und versprachen, uns jeden Wunsch zu erfüllen.

Das Beste an Altweiber war noch das Wetter, ansonsten nahm alles seinen gewohnten Verlauf. Und danach: Das Gambrinus überfüllt, im Rahser viel Lärm um nichts, dann auch noch zur Tanzschule Behneke, ein Abschluss der zum misslungenem Ausklang des Tages passte.

Der Gardefreitag vor den drei tollen Tagen, ein Höhepunkt im Leben der Garde, fand diesmal unter dem Motto “Holländer im Unfassbar” statt.

Wir konnten uns bei unseren Senatoren bedanken, indem wir den Senatorenclub einluden, der grössere Saal machte es möglich. Leider konnten wir unseren Senator Horst Reinhard, der als Archivar Unglaubliches geleistet und dem Archiv ein völlig neues Gesicht gegeben hat, nicht begrüssen. Er war nach langer Krankheit verstorben, wir dachten alle an ihn und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Es wurde wie seit fast zwanzig Jahren zu Beginn des Satireabends deutlich gemacht, dass es hoch hergehen würde, deshalb keine Aufnahmen, Texte verschreddern und am Ende des Abends wie immer alles vergessen.
Es gibt aber immer jemand, der glaubt, klüger zu sein als die anderen und dennoch nichts versteht. Das mussten wir leider einsehen und der Vorstand beschloss, einen Gardefreitag in dieser Form nicht mehr zu veranstalten.

Der Tulpensonntag war typisch für die letzten Tage, er begann mit stürmischen Wetter und setzte sich am Nachmittag mit strahlender Sonne fort, die über einen grandiosen Zug, phantastische Gruppen, tolle Kostüme und vielen begeisterten Zuschauern strahlte.

Unser Vorsitzende wies uns zu Recht noch einmal auf unser Verhalten während der Sitzungen hin. Neben dem Prinzenpaar sind wir nun einmal das Aushängeschild im Viersener Karneval und stehen unter besonderer Beobachtung. Berechtigte Kritik kann uns nur stärken und das werden wir in der kommenden Session unter Beweis stellen.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
(Ehrenvorsitzende)

Keiner springt zweimal in denselben Fluss – Chronik der Session 2017/18

Da fuhren wir auf unserer Gardetour nach Kleve und von dort mit der Draisine oder Fahrrad durch das linksrheinische Grenzgebiet an die holländische Grenze nach Kranenburg, wo wir uns stärkten, bevor wir die Rückfahrt antraten, um noch rechtzeitig zu einem zünftigen Dämmerschoppen auf der Hotelterrasse einzutreffen. Wegen der großen Hitze durften wir das Abendessen draußen einnehmen bei völliger Dunkelheit. Wer konnte schon erkennen, was er aß, aber gut war es. Am anderen Tag stand Xanten, castra vetera, die alte Römersiedlung auf dem Programm und wir bekamen einen Eindruck, auf welch hohem Niveau die Römer lebten, wobei sie die Grenzsicherung am Rhein den Kelten überließen und den Menschen vierhundert Jahre Frieden bescherten. Wer wollte, konnte auch noch Xanten besichtigen.

Das traditionelle Sommerfest wurde zu einem Sommerbrunch umfunktioniert als eine Art Oktoberfest/Frühschoppen mit bayrischer Brotzeit und Blasmusik. Mit dem Ordensappell begann die eigentliche Session unter dem Motto: “Mit Föhnfrisur & Dauerwelle Vierscher Narren sind zur Stelle”.

Eric und sein neuer Azubi Gero gestalten den Ordensappell eindrucksvoll.
Diesmal wurden die neuen Senatoren direkt unter unerer Flagge draußen aufgenommen, denn ihre hohe Anzahl konnte die Kaisermühle nicht mehr fassen.

Am 11.11. wurde dann unser neues Prinzenpaar vorgestellt: Dirk II. und Betina I.
Im Gambrinus lernte man sich bei einem Bierchen noch näher kennen. Der Kanzler Prinz! Was sollte da noch schief laufen? Und so war es auch.
Fast. Der Einmarsch schien kein Ende zu nehmen. Da will ein Prinzenpaar das andere übertreffen, leider auf Kosten der Zuschauer.

Das Prinzenpaar präsentierte einen neuen frischen Song, der bald zum Ohrwurm avancieren sollte.
Und dann lief alles wie am Schnürchen ab. Kein Wunder bei einem einge- fahrenem Team.

Erwähnen sollte man unbedingt den Abend im Unfassbar unter dem Motto: “Früher war alles besser” mit Food Rave und Bildern von früher. Ein toller Abend mit vielen guten Gesprächen. So bleibt die Garde lebendig.

Schließlich die tollen Tage: Schweizer Abend mit dem Rodelteam aus der Schweiz, der Gardefreitag (Schwein gehabt), die große Party in der Windmühle, der Tulpensonntagszug bei Top Wetter, die Kinderfete etc. etc.

Ein großer Dank gilt unseren Sponsoren, ohne die vieles nicht möglich wäre,
Michael Metz, der unseren Wagen in bestem Zustand erhält,
den Tänzern, die sich von Jahr zu Jahr steigern und das Aushängeschild der Garde sind,
die Fahnenträger und Kanoniere, die immer zur Stelle sind,
die Generäle, die weiterhin Einsatz zeigen,
unsere zwei neuen Anwärter, immer dabei waren mit viel Enthusiasmus,
der gesamte Vorstand mit Christoph (Grundmann), Andreas, Eric, Gero und Pöffi, allen unseren herzlichen Dank!

Willst Du glücklich sein im Leben,
trage bei zu anderer Glück,
denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigene Herz zurück.

Dreemol Viersche Helau!
Dr.G.Weinforth
(Ehrenvorsitzende)

Chronik der Session 2016/17

Wer einen Tag lang glücklich sein will,

der betrinke sich.

Wer einen Monat lang glücklich sein will,

der schlachte ein Schwein

und esse es auf.

Wer ein Jahr lang glücklich sein will,

der heirate.

Wer ein Leben lang glücklich sein will,

der werde Prinzgardist.

Weisheit aus China

So freuten wir uns auf die Gardetour, die letzte hatte ein Problem mit dem Schiff. Und in Traben-Trarbach warteten wir schon wieder auf ein Schiff, es kam pünktlich, wir fuhren die schöne Mosel entlang, vorbei an den Weinbergen und wurden von einer echten reizenden schwarzen Zeller Katz bestens bedient. Und in Zell standen schon die Wagen mit den Traktoren bereit, die uns zu einem Imbiss in die Weinberge fuhren. Der Besuch einer Weinkellerei schloss sich an, bevor wir in Koblenz in einem komfortablen Hotel mit Biergarten landeten. Am nächsten Morgen ein zünftiger Marsch zum geschichtsträchtigen Deutschen Eck und mit der Seilbahn bei faszinierendem Ausblick auf die Festung Ehrenbreitstein, wo ein Historiker Sinn und Zweck der Feste bis in letzte Detail erläuterte. Danach waren wir geschafft. Großartig organisiert, Gero!

Am 21.10.2016 der absolute Höhepunkt: 8×11 Jahre Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen, gefeiert in der Festhalle, wo alles begann. Der Saal und die Tische in unseren Vereinsfarben blau und rot geschmückt, ein eindrucksvolles Bild bei ausverkauftem Haus. Nicht zu vergessen die großen Portraits aller aktiven Gardisten an den Wänden der Wandelhallen.

Unterstützt von moderner Technik in Bild und Ton lief ein sehenswertes Galaprogramm auf der Bühne ab, das bewusst auf karnevalistische Töne verzichtete. Erwähnen wir noch das Tanzpaar von vor 26 Jahren, Susanne Reiners und Andreas Pesch, noch einmal im Rampenlicht, eingebettet in einen historischen Rückblick auf die Garde, dokumentiert in Bildern von unserem Ehrenvorsitzenden.
Alle waren begeistert und feierten bis in die frühen Morgenstunden. Ein großer Dank geht an Eric, Pöffi und Andreas: Sehr starke Vorstellung.

Bald stand auch schon der General- und Ordensappell auf dem Programm mit vielen Senatoren, gemeistert von unserem Kommandanten Eric Tillmanns in bekannt glänzender Manier.

Kurz darauf die Prinzenproklamation mit dem jungen Prinzenpaar und Gefolge, die Überraschung. Ein wortgewandter, witziger, humorvoller Prinz, ein voller Erfolg trotz oder sogar wegen seines Alters, unverbraucht, frei von der Leber agierend, eine charmante Prinzessin, seine Zwillingsschwester, die wie er die Herzen der Jecken im Sturm eroberte. Mit ihnen durch die Säle zu ziehen, war ein Riesenspaß. Da lief nichts schablonenartig ab, immer wieder ein unerwarteter Einfall. Das Nussknackerfest spielte sich wieder einmal in gewohnter lockerer Atmosphäre ab.

Wir starteten traditionsgemäß die Saalsession bei den Jrön-Wette Jonges, ließen keine Gesellschaft aus, waren in Brempt und Bracht und anders- wo, stürmten das Haus unseres Ehrenvorsitzenden zum 2. Mal, da waren wir ganz unter uns, im Gegensatz zum Sturm aufs Stadthaus. Der Tulpensonntagszug erreichte nicht nur bei den Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein einen Teilnehmerrekord, die After-Zug-Party in der Festhalle und das Gardefamilientreffen im Gardequartier bildeten wie in den letzten Jahren den krönenden Abschluss, obwohl wir uns noch mal zum Fischessen aufrafften.

Dennoch können wir das Fazit ziehen: Es war nicht immer so ereignisreich wie in der verflossenen Session.
Und nach der Session die Jahreshauptversammlung. Da kann man alles dem Protokoll entnehmen. Hier seien nur die Ergebnisse der Vorstandswahlen erwähnt:
Erster Vorsitzender: Christoph Grundmann
Stellvertretender 2. Vorsitzende: Dr. Andreas Pesch
Stellvertretender Kommandant: Gero Wolff von Weidenfeld
Christoph Hölters löst Dr. Stefan Berrisch als Schatzmeister ab.

Die Garde ist gut gerüstet und freut sich auf die nächste Session.

Vivat, crescat, floreat

Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen 1929 e.V.
mit 3x Viersche Helau!
Dr.G.Weinforth
(Ehrenvorsitzende)

Chronik der Session 2015/16

Das war einfach eine supergeile Session.
Danach sah es zunächst nicht aus.
Denken wir an das Sommerfest mit der obligatorischen Taufe. Die jungen Taufpaten hatten sich bestens vorbereitet, doch unser Täufling, der Mühlenteich erfahrene Exprinz Dirk, konnte als Alleinunterhalter auch nicht mehr für großes Kino sorgen.
Ein neuer Wirt, in unserem Falle Wirtin, das lief problemlos, damit waren wir eine Sorge los.

Unsere Gardetour war gut organisiert, dennoch lief nicht alles nach Plan: Keine gemeinsame An- und Abreise, dann war auch das gebuchte Schiff nicht da, doch die improvisierte Kneipe am Rheinufer und später in einem Biergarten ließen die Zeit bis zum Abmarsch auf den Pützchens Markt schnell verstreichen. Und dann ging es mit dem Taxi zum Pützchens Markt in eine wogende Menschenmasse. Eine kilometerlange Straße zu beiden Seiten mit Buden bestückt, vor allen Dingen Fressbuden. Da hatte mancher Anwohner seinen Vorgarten in ein Bistro, eine Kneipe oder Cafe verwandelt. Wir wurden geschoben, Orientierung zum Zielort “Bayerisches Bierzelt” war kaum möglich. Schließlich wurden wir dort angeschwemmt und konnten gerade noch den riesigen Fahrgeschäften entgehen, die eine kreischende Menschenmasse in die Höhe schleuderten, die nach einigen Salti von johlenden Nachfolgern gefeiert wurde.
Wer wie wir diesen Anmarsch erfolgreich überstanden hatte, wurde ins bayerische Bierzelt geflutet – Oktoberfeststimmung, das Zelt zum Bersten gefüllt, Stimmungsmusik ohne Ende, wir fanden unseren reservierten Tisch, bayerisches Vesperbrot und eine Maß nach der anderen, alles ganz zünftig: Oans, zwoa, gsuffa…O’zapft is…Das Rote Pferd… Da simmer dabei…Bayerischer Defiliermarsch… Und dann das Rückzugsgefecht durch die wogende Menschenmasse, Taxi zum Hotel, Ausklang in einer Kneipe, um das “Wahnsinn – Hölle, Hölle, Hölle” aus den Ohren zu schütteln.
Am anderen Morgen die Rückfahrt, getrennt wie die Hinfahrt oder noch ein bisschen getrennter.

Im November das erste Highlight der Session: Der Sessionsauftakt am 11.11. auf dem Sparkassenvorplatz mit kleinem Programm und der Vorstellung des designierten Prinzenpaares Edi I. und Dani II. von der jubilierenden Gesellschaft FKV mit einer Begleitung aus dem engeren Freundeskreis, ein Vorgeschmack auf die spätere Proklamation, der ein Prinzenempfang in unserem Hauptquartier Kaisermühle vorangegangen war. Und alles unter dem Motto:
Viersche – ne jecke Rummelplatz.

Seit vielen Jahren hatten wir nicht mehr eine so schwungvolle, begeisternde Proklamation erlebt, was hauptsächlich dem einfallsreichen, witzigen und humorvollen Prinzen zuzuschreiben war. Er wollte mit seiner Dani und den ihn begleitenden Freunden mit allen Jecken feiern, sein Fest der Freude sollte sich durch die ganze Session hindurchziehen – was ihm auch gelang. Unsere Tänzer wurden da einfach mitgerissen und ihre Darbietung neuer Tänze begeisterte das Publikum. Das Startzeichen war gegeben und von nun an begleitete die Garde das Prinzenpaar mit Begeisterung durch die Session.

Nach dem wohl gelungenen Nussknackerfest starteten wir bei den Jrön-Wette Jonges in den Saalkarneval. Ein letztes Mal fand die Wagenabnahme bei Mercedes statt. Hier zeichnete sich schon ab mit welch witzigen und guten Einfällen Prinz Edi I. uns durch die Session führen würde. Er schlug den Niederlassungsleiter zum Ritter und wies darauf hin, dass in seiner Familie der Fortschritt, was Elektromotoren anbetrifft, schon vor Jahrzehnten begonnen hatte. (Fahrgeschäft – Selbstfahrer).

Auf jeder Veranstaltung ein humorvoller Einfall, das machte Spaß und weckte das Verlangen nach mehr.
Doch es gab auch traurige Momente, wie das so im Leben ist. Unser langjähriger Wirt in der Kaisermühle und Ehrensenator Andreas van Loon lud uns zu seinem 49. Geburtstag ein, weil er ob seiner schweren Krankheit fürchten musste, den 50. nicht mehr zu erleben. In all den Jahren in unserem Gardehauptquartier war eine freundschaftliche Beziehung entstanden: Ausgezeichnete Bewirtung und großes Verständnis für unsere Eskapaden. Alle waren sich darin einig: So einen Wirt wird es nie mehr geben.

Es sei auch erwähnt, dass der Geschäftsführende Senat Andreas van Loon anlässlich des Tulpensonntagszuges einlud, in der Kugel des Senatswagens mitzufahren, was er sichtlich genoss. Erwähnen wir noch einige Episoden am Rande. Das Brempter Biwak wurde durch eine Stippvisite auf deren Herrensitzung ersetzt, was wir auf dem Weg nach Brüggen “genossen”. Was uns da geboten wurde, waren Kostbarkeiten der ganz besonderen Art und ließ manchem Gardisten den Mund offen stehen – noch weit nach der Veranstaltung.
Nach Brüggen – ein leider schlecht besuchtes Biwak – hatte der Ehrenvorsitzende zu einem Umtrunk und Absacker nach dem ereignisreichen Tag in sein Haus geladen. Interessante Gespräche in lockerer Atmosphäre ließen den Wunsch nach Wiederholung – vielleicht an einen anderen Ort – aufkommen.

Der Sturm aufs Stadthaus war für uns auch eine neue Erfahrung, verteidigte doch die charmante neue Bürgermeisterin Sabine Anemüller ihr Beamtensilo mit großer Leidenschaft und starker Unterstützung der Möhnen, um sich schließlich doch traditionsgemäß der Narrenschar zu ergeben.
Unser Offiziers- und Kasinoabend am Freitag vor Karneval im Gardequartier mit der anschließenden Prinzengarde Gala, an der auch viele Senatoren teilnahmen, war wieder einmal ein Höhepunkt in unserem Vereinsleben, weil jeder Gardist auf seine Weise vollen Einsatz zeigte. Tolle Einfälle und manches schlummernde Talent trugen zum Gelingen bei.

Unser Tulpensonntagszug konnte im Gegensatz zu vielen anderen Umzügen sogar bei schönem Wetter stattfinden, wurde ein voller Erfolg, wächst in jedem Jahr und die After Zug Party ist inzwischen der Hit geworden, war natürlich wieder einmal völlig ausverkauft.

Wie immer ließen wir – wenn auch am Rosenmontag und Veilchendienstag noch einige Verpflichtungen anstanden – die Session mit unserem Familienfest im Gardequartier ausklingen. Und da waren wir uns alle einig, noch vor dem Aschermittwoch und dem Fischessen, eine grandiose, wenn auch kurze, Session erlebt zu haben. Da freut man sich naturgemäß schon auf die Nächste.

Es lebe die Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen!
Viersche Helau!

Chronik der Session 2014/15

Wie schnell vergeht doch so eine Session, besonders wenn sie kurz ist.
Die Session 2014/15 ist für uns nun einmal eine ganz besondere, nicht, weil sie mit dem Sommerfest beginnt, nein, das ist halt immer so und auch nicht, weil das designierte Prinzenpaar unter uns weilt, das kennen wir, sondern weil das Prinzenpaar aus unseren Reihen kommt, aber keiner weiß wer es ist, obwohl alle bestens informiert sind. Es ist doch ein sonderbares Gefühl, wenn man den Kommandanten in bester Manier agieren sieht und doch nichts wissen darf.

Da der Kommandant Eric Tillmanns und sein Stellvertreter Dr. Andreas Pesch die Taufpaten waren, konnte man sich auf einiges gefasst machen und wurde auch nicht enttäuscht, als vor 120 Gästen die Täuflinge Gero von Weidenfeld, Achim Windeck, Jens Ackermann und Thomas Rath in den Mühlenteich gesetzt wurden, um Ihre Aufgaben um und auf einer neuen Insel aus aufgepumpten LKW-Reifen ihre diversen Aufgaben zu erfüllen. Eine Mordsgaudi. Fazit: Alle überlebten und bestanden die Prüfung.

Die Gardetour organisierten Andreas Weith und Dr. Martin Fleischhauer. Allgemeiner Tenor: Ein voller Erfolg. Mönchengladbach – Köln waren die Stationen, keine Weltreise, aber abwechslungsreich und stimmungsvoll. Rheinschifffahrt, karnevalistische Stadtführung mit einem Köbes, Kölschverkostung, kulinarischer Abend, Nachtleben in einem kölschen Bierkeller und dennoch trafen alle am späten Sonntagnachmittag wohlbehalten wieder in Viersen ein.

Am Gardeappell konnte der Kommandant die Einsatzbereitschaft der Truppe feststellen, natürlich gab es wieder Beförderungen, neue Senatoren etc. Alles ging locker, lustig und witzig über die Bühne, die 100 Gäste wurden bestens unterhalten, dafür sorgte schon der Kommandant.

Und dann wurde der Schleier um das große Geheimnis gelüftet, als der Kommandant Eric Tillmanns die Befehlsgewalt über die Truppe an seinen Stellvertreter Dr. Andreas Pesch übergab, weil Eric I. und Alice I. in der kommenden Session 2014/15 als Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen regieren würden.

Die Prinzengarde stellte die Begleitung des Prinzen und 6 Damen im Piratenoutfit die der Prinzessin. So wurden sie auch am 11.11. auf dem Sparkassenvorplatz im Rahmen eines bunten Programms zur offiziellen Sessionseröffnung vorgestellt. Dass die Prinzenproklamation unter einer solchen Voraussetzung einen besonderen Stellenwert hatte, versteht sich von selbst. Nun musste unser Prinz erfahren, dass Prinz zu sein oder als Kommandant zu fungieren doch zwei Paar verschiedene Schuhe sind. Man ist halt Prinz der Narrenherrlichkeit Viersen und somit an viele Termine gebunden. Mit großem Einsatz wurde alles gemeistert, obwohl das Prinzenspiel auch in dieser Session kein Selbstläufer war.

Im Saalkarneval überzeugten wieder einmal unsere Tänzer, die Zugabewünsche mit ihrer Darstellung geradezu heraufbeschworen. Die tänzerische und musikalische Leitung hatte wie immer Dr. Andreas Pesch, einstudiert wurden die Tänze in der Tanzschule Fauth. Dennoch vermissten wir unsere Sandra. Die Garde marschierte in der Session mit der Originalkopie der 1. Standarte der Prinzengarde ein, die der Künstler Hans Tack angefertigt und der Garde geschenkt 1938 hatte. Die Generalität präsentierte die hervorragend gelungene Originalkopie als Geschenk an die Garde auf der Nussknackerfeier (siehe Karneval in Viersen von 1928 bis 1939 Seite 220). Vollen Einsatz zeigten unsere Gardisten beim Sturm auf das Stadthaus am Altweiberdonnerstag.
Wir haben ja beschlossen, nichts über den Casinoabend am Freitag vor Karneval verlauten zu lassen. Nur eins: Es war wieder ein toller Abend unter der Mitwirkung aller Gardisten. Unsere ausgewählten Gäste hatten einen Heidenspaß.

Fast alle Termine wurden eingehalten. Leider musste der eine oder andere Auswärtsauftritt aus Zeitmangel, die eine kurze Session so mit sich bringt, ausfallen.

Am Tulpensonntag herrschte Kaiserwetter. Der Zug war noch nie so lang, mehr Prunkwagen und mehr Fußgruppen, die so manchen guten Einfall hatten. So dauerte alles auch länger bis unser Prinzenpaar unter dem Jubel der Narrenschar die Festhalle zur After-Zug-Party erreichte. Ausverkaufte Halle, nicht zu überbietende Stimmung, mehr Gas konnte nicht gegeben werden. Der krönende Abschluss war traditionsgemäß unser Familienfest im Prinzengardequartier Kaisermühle, wo unser 1. Vorsitzende Guido Pockrandt durch das Programm führte.

Am Aschermittwoch fanden wir uns dann wieder in der Kaisermühle zum Fischessen ein, wo unser Prinz die Embleme und Insignien seiner närrischen Macht ablegen musste. Jetzt war er Exprinz und wieder Kommandant der Garde. Manche glaubten, ein “Gott sei Dank” aus seinem Munde gehört zu haben.

Wir Aktiven hatten eine schöne Session mit viel Spaß und Frohsinn trotz des einen oder anderen Wermutstropfen: Keine Sandra, kein Hoppeditz, keine Hoppeditzbeerdigung. Da waren doch viele enttäuscht.

Das können und müssen wir ändern.
Dreemol Viersche Helau!

Chronik der Session 2013/2014

Jedes Jahr eine neue Chronik. Warum eigentlich? Das Programm der Prinzengarde ist doch naturgemäß fast immer das gleiche, da könnte man doch einfach auf das letztes Jahr verweisen. Jedes Jahr fängt mit dem 1. Januar an, aber fast nichts kommt so wieder wie es einmal war. Unser närrisches Jahr beginnt mit dem Sommerfest und zwei weiteren Konstanten: Der Mühlenteich und die Gäste.
Doch dann gibt es Nuancen, auf die man sich freut. Jedes Jahr oder fast jedes Jahr gibt es eine Taufe. Die Zahl der Täuflinge variiert und jedes Jahr sind es auch andere. Die Taufzeremonie ist die große Unbekannte, die Erwartungshaltung steigt von Jahr zu Jahr. Man vernimmt es schon am Geschnatter der Enten. Die Spannung wächst, den Taufpaten muss jedes Jahr was Neues einfallen, mit dem Mühlenteich verbunden, versteht sich.

So standen auch im letzten Sommer die Schaulustigen dicht gedrängt um den Teich, als drei Gestalten, ganz in hautengen blauen Kombina- tionen gepresst, erschienen. Aliens aus dem Weltall?, die vorbei an dem aus LKW-Reifen gebastelten Raumschiff, bestückt mit dem Prinzenpaar a.D. und dem Kanzler in prächtigen Kostümen, sich wie lahme Schnecken auf kleinen Ruhekissen in die Fluten stürzten und Glück hatten, dass bei diesem Manöver keiner von ihnen ertrank. Inzwischen waren kleine Enten auf dem Gewässer verteilt worden, auf die die Taufkandidaten die Jagd eröffneten, um möglichst viele von ihnen einzusammeln. Der eine kämpfte sportlich um jede Trophäe, der andere analysierte vorsichtig die Lage, der dritte schließlich, wohl nicht der Lage angemessen bekleidet, rettete sich zunächst an Land, um tief Luft zu holen. Das Wasser war wohl nicht sein Element, doch dann schoss er frierend ins kalte Nass zurück. Die Wasserschlacht tobte, schließlich galt es auch, die Exprinzessin trocken an Land zu bringen, wobei man – natürlich aus Versehen- die beiden Beschützer in ihren herrlichen Kostümen versenkte. Dennoch landeten alle wohlbehalten beim Kommandanten. Die Prüfung war bestanden, es war wieder einmal ein großartiges Erlebnis, jeder hatte seinen Spaß, das Buffet wurde eröffnet und die Gäste feierten mit der Garde noch viele Stunden.

Und dann kam sie doch noch die Gardetour, die, bestens organisiert, ein voller Erfolg wurde. Es ging u.a. nach Mainz ins Sportstudio des ZDF.

Die Sessionseröffnung findet für die Prinzengarde immer am Sonntag vor dem 11. 11. statt anlässlich des General- und Ordenappells vor unserem Gardequartier, der historischen Kaisermühle. Dann ziehen die Prinzgardisten unter den Klängen des Regimentsmusikzuges und dem Schwenken der Fahnen und Standarten in vollem Wichs, begleitet vom aufbrausenden Beifall der zahlreich erschienenen Senatoren, unter der Führung des Kommandanten Eric mit fröhlich aufsteigenden Helau-Rufen ein. Die Kommandantur, insbesondere der Kommandant, versteht es immer wieder mit viel Witz und guter Laune die schönsten Momente der vergangenen Session den Gardisten noch einmal vor Augen zu führen. Jetzt wird auch unsere Fahne gehisst, ein Unternehmen, das in jedem Jahr die gleichen Schwierigkeiten aufweist, aber dennoch unter der begleitenden Musik eines nicht mehr reduzierbaren Großen Zapfenstreiches zu Ende geführt wird. Die drei Böllerschüsse aus der Regimentskanone dokumentieren laut hörbar das Ereignis, auf das man sich so freute und kaum erwarten konnte: Die Session ist eröffnet – für die Garde.

Die jährlichen Beförderungen und die Aufnahme neuer Senatoren werden bei einem zischenden Bit in der Mühle zelebriert unter der Regie des 1. Vorsitzenden Guido Pockrandt. Unser Wirt und Senator Andreas serviert noch eine köstliche Mahlzeit und danach heißt es: Ende offen.

Der Festausschuß Viersener Karneval lädt zum 11.11. um 18.11 Uhr nach einem Umzug durch die Stadt mit einem ansprechenden Programm, aus dem die flotte, temperamentvolle, junge Düsseldorfer Sängerin herausragt. Der Senatspräsident präsentiert sich ein letztes Mal als Hoppeditz. Schade! Natürlich sind wir dabei, auch bei der Vorstellung des neuen Prinzenpaares und seiner Begleitung, die leider erst gegen Ende der Veranstaltung stattfindet. Man merkt, dass es sich bei den zukünftigen Tollitäten um aktive Karnevalisten aus der Funkengarde der Hoseria handelt und mit Andre I. und Sabrina I. ziehen wir zuversichtlich und voll freudiger Erwartung unter dem Motto: “Vierscher Jecke blieve am Ball” in die neue Session. Das Publikum hat die Veranstaltung gut angenommen, es darf so weitergehen.

Bald folgt auch schon die Prinzenproklamation, die mit dem Empfang des Prinzenpaares in unserem Gardehauptquartier eingeleitet wird, von wo es zu einer glänzenden Proklamation in die Festhalle geht. Hier bieten unsere Tänzer wieder eine herausragende Vorstellung und geleiten auch nach der Veranstaltung in voller Mannschaftsstärke das Prinzenpaar mit Gefolge von der Bühne. Vorher hatte sich noch unser Ehrenvorsitzender und Sitzungspräsident des Festausschußes Vierse- ner Karneval nach über 40jähriger Bühnentätigkeit verabschiedet. Das Publikum dankte ihm mit Blumen und nicht enden wollendem Applaus.

Die Weihnachtsfeier ist inzwischen zum Nußknackerfest mutiert. Berry und Pöffy stellten sich als doppele Nikoläuse vor, brillierten mit flotten Sprüchen – ein voller Erfolg.

Ein weiteres Highlight aus dem alten Jahr muss unbedingt noch erwähnt werden, denn wann erlebt so etwas schon, das amtierende Prinzenpaar gibt sich das Jawort auf dem Standesamt im Ortsteil Dülken in vollem Ornat und unter dem herzlichen Beifall einer Abord- nung der Garde und der Begleitung.
Die Garde begleitete im neuen Jahr das Prinzenpaar wie in all den Jahren zuvor zu einer Fülle von Veranstaltungen. Wir waren immer präsent und mit großer Freude dabei. Da kann man eigentlich keine Veranstaltung herausheben. Gerresheim wurde gestrichen aus Des- interesse der alten Freunde. Der Ausflug nach Brüggen zum Früh- schoppen war für die Brüggener zu früh, der Abend bei den Brachter Wasserratten hingegen wurde von beiden Seiten begeistert aufgenommen. Denkwürdig wie immer der Nachmittag im Kartoffelhaus bei deftigem Essen und dem bekannten Feuerwasser.

Da gab es noch Seniorennachmittage, Besuche der Kindergärten, närrischer Frühschoppen etc.

Hart wie gewohnt der Altweiberdonnerstag, zumal der Sturm aufs Stadthaus praktisch im Regen unterging. Unser Prinzenpaar schlug sich hervorragend in der Wasserschlacht. Nur schade für die vielen Zuschauer, die sich rechtzeitig eingefunden hatten.

Der Freitagabend, der sogenannte Offiziersabend im Kasino mit anschließender Galasitzung, erfüllte die kühnsten Träume mancher Gardisten. Alle legten sich mächtig ins Zeug und es war wieder einmal ein Höhepunkt in der Session.
Der Veedelszug im Rintgen, unser Tulpensonntagszug danach bei strahlendem Sonnenschein war nicht nur lang, sondern auch so stimmungsvoll und farbenprächtig wie selten.

Die After Zug Party war der krönende Abschluss einer prächtigen Session, auf der unser Prinzenpaar, zu Tränen gerührt, sich offiziell verabschiedete. Wir Prinzgardisten feierten traditionsgemäß mit unseren Frauen und Kindern ihre Absackerparty in der Kaisermühle.

Endgültig Schluss war es dann beim Fischessen am Aschermittwoch mit der Verabschiedung des Prinzenpaares im vertrauten Kreis und der Hoppeditzbeerdigung. Eine Träne im Knopfloch und ein hoffnungs- voller, erwartungsfreudiger Ausblick auf die kommende Session waren erlaubt.

Bis dann mit Dreemol Viersche Helau!

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