Wenn man den Jahresbericht oder die Chronik mit der Gardetour beginnt, fragt man sich unwillkürlich, ob wir von der verflossenen oder neuen Session sprechen. Wie dem auch sei, wir schreiben den 11.06.2011 als die Gardisten zu ihrem Jahreausflug aufbrechen, den man unter Voltaire’s Gedankensplitter: “Das Überflüssige ist durchaus notwendig” stellen könnte.

Es ist nämlich die Tatsache, dass die Fahrt zu einem Sternekoch führt, den man alleine für würdig hält, den Gardisten die richtige – the one and only – Currywurst mit Pommes aufzutischen. Dass man der schon breit gefächerten Palette von Biersorten mit Moritz Fiege Pils eine weitere hinzufügen kann, rundet die Sache, verbunden mit einer Planwagenfahrt durchs Revier, wobei der Landschaftspark Nord in Duisburg, der Hafen, die Faktorei und der Diebels Live Keller u.a. aufgesucht wurden, ab.

Gut gemacht, Christoph Hölters und Christoph Grundmann.
Die erste Summer Open Party in der Erholung führte Freund der Garde zusammen, sollte bei einem zwanglosen Beisammensein vor allen Dingen jungen Leute die Garde etwas näher bringen und war ein voller Erfolg.
Das Sommerfest erst im September, das traditionsgemäß in unserem Gardequartier Kaisermühle stattfindet, ist ein Fest mit unseren Senatoren und den Vertretern der Gesellschaften, in dessen Mittelpunkt ohne jeden Zweifel die Taufe eines Gardisten steht, und so auch in diesem Jahr ein “Highlight”, denn Ralf Clemens und Christoph Grundmann hatten das Ereignis mit außergewöhnlichen Einfällen bestens vorbereitet, wobei der Täufling Jürgen Peeters eine gute Portion beigetragen hat. Seine artistische Vorstellung auf dem auf unserem Mühlenteich schunkelnden Trampolin, auf dem er mit seinem auf dem Kopf nicht immer gut befestigten, mit einer Spitze versehenen Helm, herumspringen durfte, um die an einer Schnur aufgereihten Luftballons zum Platzen zu bringen, war einfach grandios. Wie freuten sich da Weiblein wie Männlein, wenn der Kandidat wieder einmal über Bord ging, um mit seinem mit schlammigen Grün bekränzten Haupt voller Freude, bekränzt wie ein antiker Olympionike, an der Wasseroberfläche zu erscheinen. Ganz großer Sport.

Die große Pause bis zum 11.11. wurde mit dem 48. Geburtstag unseres Gardekommandanten Eric Tillmanns überbrückt, der nun über die schneeweißen Bühnen dieser Welt brettern kann.

Der Sonntag vor dem 11.11. ist immer der Tag des General und Ordensappell, denn dann werden nicht nur die neuen Sessionsorden verliehen, neue Senatoren aufgenommen und verdiente Gardisten befördert, sondern unter den Klängen des Regimentsmusikzuges, dem Hissen der Fahne und den drei Böllern aus der Kanone die neue Session eröffnet mit launigen Worten unseres Kommandanten, der an so einem Tag immer in Hochform ist. Diesmal ließ er den Aufmarsch auf die Bühne üben, eine Vorstellung, die trotz höchster Konzentration der Gardisten auf Grund des Ablaufs dem Kommandanten den Helm vom Kopf riss. Allen hat es gut gefallen, manchen bis in die Abendstunden.

Der 11.11. wurde nach dem Zug durch die Stadt in der Generatorenhalle gefeiert, wobei das neue Prinzenpaar Rainer I. und Silke II. in spe mit Begleitung vorgestellt wurden. Da Prinz Rainer I. in spe jahrelang in der Tanzformation der Garde aktiv war, kannten wir ihn alle. Die Weihnachtsfeier brachte insofern eine Überraschung, als unsere beiden Nikoläuse, Stefan Berrisch und Christoph Hölters, in glänzenden, knappen roten Outfits erschienen, um uns in gewohnter Weise die Leviten zu lesen.

Das neue Jahr startete wie seit Jahren mit der Wagenabnahme bei Mercedes und ging über in die zahlreichen Besuche der Gesellschaften des FAVK sowie befreundeten Vereinen und Organisationen, die einerseits zum Routineablauf gehören, zumal wenn man fast immer im Evangelischen Gemeindehaus gastiert und dennoch andererseits immer wieder mit Überraschungen aufwartet.
Da denken wir besonders an zwei, das fröhliche Beisammensein im Kartoffelhaus bei Wurst und Reibekuchen und dem kleinen Hochprozentigen so nebenbei, wobei unser Gardist Rudi Pesch einen neuen Schluckrekord aufstellte, von dem er wohl am anderen Tag selber überrascht war.

Auch der Besuch bei den Brachter Wasserratten war ein Erlebnis, nicht nur der herzliche Empfang, sondern auch die ursprüngliche, authentische Art, so sagt man wohl heute, beeindruckten uns sehr.

Der Sturm aufs Stadthaus, der Besuch der Kindergärten, der Senioren im Greefsgarten etc. sowie das nicht enden wollende Programm am Altweiberdonnerstag forderten von uns allen großen Einsatz, wobei der besondere Dank an unsere Tanzgarde unter Leitung des Tanzoffiziers Jo Classen, die mit ihrem neuen Tanz wieder einmal das Publikum begeisterte.
Vergessen wollen wir unter keinen Umständen den Offiziersabend am Freitag vor Karneval im Gardequartier, der mit dem Heringsliften in den Kronleuchter beginnt und nach einem rauschenden, satireträchtigen auf hohem künstlerischen Niveau dahinschaukelnden Nacht ausklingt, nachdem ein jeder mehr als sein Bestes gegeben hat.

Im Tulpensonntagszug hinterließen unsere Damenfußgruppe und auch unser neu gestalteter Gardewagen einen nachhaltigen Eindruck. Wie erholsam war da die After-Zug-Party in der Festhalle und der anschließende vorläufige Karnevalsausklang in der großen Gardefamilie mit unseren Frauen und Kindern in der Kaisermühle.

Ja, liebe Freunde, der Karneval bereitet uns jedes Jahr wieder große Freude und wenn er nicht schon da wäre, müsste er unbedingt erfunden werden.

Ein vivat, crescat, floreat unserer Prinzengarde mit
Dreemol Viersche Helau!