Schließlich konnte die Garde auch eine neue Regimentstochter präsentieren mit Sandra Wizniok, mehrfache Meisterin, eine Künstlerin auf ihrem Gebiet, eine Augenweide mit großem musikalischem Einfühlungsvermögen, ein gymnastisches Phänomen, das schwerelos rhythmisch über die Bühne zu schweben scheint.
Die 4. Gala- und Herrensitzung fand unter dem Motto statt: “Manege frei. Die Garde lässt die Puppen tanzen”. Das war den Gardisten natürlich auf den Leib geschrieben und so verlief auch der Abend bis tief in die Nacht hinein. Alle waren wieder mit großer Begeisterung dabei und so konnte der Erfolg auch nicht ausbleiben.

Die Hoppeditzbeerdigung fand nun auf mehrfachem Wunsch auch im Gardequartier Kaisermühle statt. Jo Classen trat nach der Session als Tanzoffizier nach erfolgreicher Karriere zurück. Walter Schmitz übernahm sein Amt.
Der Kommandant Wolfgang Laufs stellte den General- und Ordensappell 2004 unter das Motto des FA: “Viersche, wörr stond op dich”, was die Gardisten an einem Honschaftspuzzle demonstrieren durften, eine witzige Idee, die viel Anklang fand.

Eine erfreuliche Tatsache war zu vermelden als sich zwei junge Hospitanten um die Mitgliedschaft in der Garde beworben hatten. Bei allen Auftritten der Garde war die Regimentstochter Sandra ein Highlight und Walter Schmitz führte sich als Tanzoffizier gut ein. Erstaunlich, dass die alte Tanzzugabe die Narren immer noch von den Stühlen riss.

Am Altweiberdonnerstag stürmte die Garde mit dem Prinzenpaar das Kreishaus ohne Mühe und wurde dort vom neuen Landrat Peter Ottmann empfangen, der ein großes Herz für Karnevalisten hat. Der Traditionelle Sturm auf das Rathaus war 2005 ein Sturm auf das neue Stadthaus, das von dem neuen Bürgermeister Günter Thönneßen und seiner Mannschaft verteidigt wurde. Die Garde griff zusammen mit den Möhnen und den Abordnungen aus den verschiedenen Stadtteilen mit ihren Prinzenpaaren an. Die Veranstaltung war auf Anhieb ein Erfolg, auch aufgrund der übersichtlicheren und weiträumigeren Platzverhältnisse.

Die 5. Gala- und Herrensitzung wies mit dem Motto : “Die fünfte Jahreszeit” schon in die Zukunft und warf auch einen Blick in die Vergangenheit, gesehen durch die närrische Brille, gewürzt mit Witz und Humor.
Von nun an galten alle Anstrengungen der Vorbereitung des 77-jährigen Jubiläums der Prinzengarde. So sehen wir, dass das Leben der Prinzengarde zwar in festgefügten Bahnen verläuft, doch müssen diese immer wieder mit Leben ausgefüllt werden. Man kann nur Freude spenden, wenn man selbst auch Freude empfindet und Spaß an der Sache hat.

So ist es bei der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen, alle gestandene Männer, die schon etwas in ihrem Berufsleben erreicht haben, die eine verschworene Gemeinschaft im Reich des Frohsinns und des Humors bilden und sich seit nunmehr 77 Jahren dem Wahlspruch des großen Kölners Willi Ostermann verpflichtet fühlen:

Makt Ösch Vreud, solang et jeht. Dat Leäve duert ken Ewigkeht.

Dr. Günter Weinforth