Nachdem wir den traditionellen Gardeabend 2019 wegen des großen Platzangebotes im Unfassbar feiern konnten, alle viel Spaß an der gelungenen Veranstaltung hatten, war der Vorschlag, die nächste Gardetour zum ersten Mal mit unseren Senatoren zu machen, die logische Konsequenz. Planung und Durchführung lag in den Händen der Senatoren. Es ging ins Emsland nach Meppen auf eine Bosseltour. Eine kaum befahrene Straße von ca. 4 km Länge war die Kegelbahn. Die Truppe wurde in zwei Mannschaften eingeteilt, die abwechselnd die Kugel in Richtung Ziel schleuderten. Gewonnen hatte die Mannschaft, die als erste die Kugel über den Zielstrich werfen konnte. Ein fröhlicher Nachmittag mit z.T. lustigen akrobatischen Einlagen, begleitet von einer Marketenderin, die für das leibliche Wohl, vor allen Dingen in flüssiger Form, sorgte, wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Im Frühjahr 2019 hatten sich Rudi und Fabienne Pesch als neues Prinzenpaar beworben, wobei unser Prinzgardist Rudi Pesch der dritte Prinz aus der Prinzendynastie derer von Pesch werden sollte, ein Vollblutkarnevalist, der zu fast jedem offiziellen Termin aus der Schweiz anreiste.

So stand dann unser Sommerfest ganz im Zeichen der Schweizer Berge, des Schweizer Essens und der Schweizer Musik (Alpenhorn). Dieser Sonntagsbrunch traf auf große Resonanz, allerseits war man des Lobes voll. Allerdings konnte das neue junge Pächterpaar leider nicht unsere Erwartungen erfüllen. und das in vielen Bereichen.

Der Gardeappell fand in gewohnter Schneidigkeit und humorvoller Attitude statt. Dazu kamen die Aufnahme neuer Senatoren, die Ordensverleihung und Beförderungen.

Zur Sessionseröffnung am 11.11. trafen wir uns wieder auf dem Sparkassenvorplatz, der Besuch war gut, die Veranstaltung zu lang, vor allen Dingen wegen des kalten Novemberwetters.

Die Proklamation war nicht nur ein Highlight in der Session, sondern auch ein der besten in den letzten Jahren. Das Publikum feierte das neue Prinzenpaar Prinz Rudi I. und Prinzessin Fabienne I. und sich selber vom Beginn bis zum Ende der Veranstaltung und zum Finale spielte “Kasalla” die Narrenschar in Trance.
Das Nussknackerfest bildete den Abschluss des Jahres und im neuen Jahr stand der Besuch der einzelnen Gesellschaften auf dem Programm. Unser Prinzenpaar wusste sich auf jeder Sitzung in die Herzen der Jecken zu spielen und jeder im Saal spürte, wieviel Spaß sie an ihrem Prinzenspiel hatten. Unterstützt wurden sie von der Prinzengarde, die bei jeder Veranstaltung hervorragend vertreten war und auch unsere Tänzer glänzten wieder mit ihren neuen Darbietungen. Sie sind in der Tat die Visitenkarte der Garde.

So ging es rasant in der kurzen Session auf die drei tollen Tage zu. In der Kaisermühle stellte der Pächter das Hausrecht über die Wünsche des Gastes, das Angebot war preislich inakzeptabel, der gewohnte besondere Service wurde gestrichen, so dass der Vorstand sich gezwungen sah, bei der Familie Pauen vorzufühlen, ob diese einspringen könnte. In vielen Bereichen kam sie uns entgegen, hier fühlten wir uns wieder als Gast und schweren Herzens beschloss der Vorstand, das langjährige und liebgewonnene Gardequartier Kaisermühle aufzugeben und in die Eiserne Hand zu ziehen.

Der Vorstand ging neue Wege mit der Altweiber Party im Pancho Villa, nur für die Garde, die Familien, dem Prinzenpaar und Gefolge. Ein toller Abend, hervorragende Burger und leckeres Bier. Herz, was willst du noch mehr?
Der Gardefreitag fand in den neuen Räumen statt und diesmal waren alle brav, leider, das muss sich ändern.

Unsere Tollitäten und wir Gardisten fieberten dem Tulpensonntagszug aufgrund der Wettervorhersage mit gemischten Gefühlen entgegen. Wir starteten mit der Messe der Freude in der Notburgakirche und mittendrin die niederschmetternde Mitteilung: Der Tulpensonntagszug fällt aus wegen der Sturmwarnung mit starken Niederschlägen.

Das gemeinsame Frühstück mit unseren Senatoren in der Eisernen Hand wurde zum Frühschoppen und einem langen Brunch ausgedehnt. In der Not muss man erfinderisch sein. Das bestellte Essen aus der Kaisermühle wurde in die Eiserne Hand verfrachtet mit Erlaubnis der Familie Pauen. Ab sofort wurde improvisiert und jeder konnte nur staunen, wozu die Garde in der Lage ist. Eine Modenschau, und dann um 14.11 Uhr Startschuss für den Tulpensonntagszug durch Walter Schmitz für den FAVK. Radio Prinzengarde übertrug den Zug live mit dem passenden Kommentar und man konnte wirklich meinen, der Zug wäre durch unsere Straßen gezogen.

Am Nachmittag während einer Regenpause wurde das Prinzenpaar in einem Schweizer Sessellift, begleitet vom Gefolge mit Musik und Gesang an der Eisernen Hand vorbeigezogen. Ein kleiner, aber herzlicher Gag für den ausgefallenen Zug. Dann ging es zur After Zug Party in der Festhalle. Der Abend klang aus bei Party und Gesang in der Eisernen Hand, wo wir auch Gelegenheit hatten, die netten Schweizer Freunde unseres Prinzenpaares näher kennen zulernen. Am Rosenmontag standen noch Besuche in Süchteln und Dülken auf der Tagesordnung, die zum Glück besseres Wetter hatten.

Der Aschermittwoch im Unfassbar war alles andere als normal, denn die Verabschiedung des Prinzenpaares fand nicht statt, da der FAVK eine zeitnahe Durchführung des Zuges vorgesehen hatte. Doch wie wir wissen, sollte die Corona-Krise alles verändern. Rudi und Fabienne sollen Prinzenpaar für die Session 2020/21 bleiben. Doch momentan sind die Aussichten schlecht. Wir können nicht in die Zukunft schauen und nur auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie hoffen.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender