Am 26. Januar 1929 trat die Große Karnevalsgesellschaft Viersen mit einer Galaprunksitzung an die Öffentlichkeit. Josef Küppers und Karl Seepe dichteten und vertonten den ersten Viersener Büttenmarsch.

Der Hoppeditz mit Narrenstab und Schelle führte den Elferrat, Viersener Büttenredner und wie man damals zu sagen pflegte Kanonen aus dem Kölner Karneval wie Karl Küppers und Willy Ostermann auf die Bühne. So etwas hatte es bis dahin in Viersen noch nicht gegeben. Die Begeisterung war auf Anhieb riesengroß.

Ende Januar 1929 konnte die „Große“ es nicht länger geheim halten. Die Viersener Zeitung berichtet am 25. Januar 1929: “In voller Größe und mit aller Ehre wird am Samstag, den 26. Januar 1929 der Prinz Karneval in der Städtischen Festhalle von der Großen Karnevalsgesellschaft von 1928 eingeführt, wobei er von einer eleganten P R I N Z E N G A R D E umgeben sein wird”. Da war die Neugierde geweckt, man fieberte dem Samstag entgegen.

Wer war der Prinz, wer die Prinzengardisten? In einer überaus prunk- und stimmungsvollen Sitzung wurde der erste Prinz Karneval unserer Heimatstadt Viersen Peter I. (Neef) proklamiert und die “erstmalig in Erscheinung tretende Prinzengarde unter dem Kommando des Herrn Hermkes zog auf der Festhallenbühne auf”. Die Prinzengarde bestand aus Peter Hermkes Kegelklub.

Das war die Geburtsstunde der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen, damals noch fest in der „Großen“ integriert. Und sie hinterließ einen hervorragenden Eindruck. “Die Prinzengarde, bei der auch nicht das ‘Mariechen’ (damals natürlich noch ein Mann) fehlte, machte in ihrer schneidigen goldverschnürten Uniform einen adretten Eindruck, und die Narrenschar jubelte der Ehreneskorte des Prinzen stürmisch zu”.