Die Prinzengarde, die in ihrer großen Mehrheit schon seit einiger Zeit für eine Trennung vom Elferrat war ( aufgrund der völlig verschiedenen Aufgabenstellung), beschloss die Loslösung am 27. April 1994 und wurde am 25. Mai 1994 als selbständige Gesellschaft in den Festausschuß aufgenommen.

Jetzt waren die Mitglieder der Prinzengarde im Festausschuß stimmberechtigt und konnten auch in Ämter gewählt werden. Sie waren mit Dr. Günter Weinforth als Senatspräsident und Leo Tack als Kanzler im Senat vertreten.

Die Prinzengarde wählte einen Vorstand, gab sich eine Satzung und wurde als Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen in das Vereinsregister eingetragen.
Die ersten Vorstandswahlen ergaben das folgende Ergebnis:

  • Vorsitzender: Dr. Günter Weinforth
  • Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Roland Hille
  • Kommandant: Alwin Solbach (Leiter der aktiven Garde)
  • Stellvertretender Kommandant: Wolfgang Laufs
  • Zahlmeister: Klaus Benden (Verwalter der Kasse)

Hans Quacken repräsentierte die Garde im Senat des FAVK. Die Prinzengarde wurde noch 1994 Mitglied im Bund Deutscher Karneval (BDK) und im Regionalverband Linksrheinischer Karneval (LRK), dessen Vizepräsident ihr 1. Vorsitzender schon 1983 war.

Weiterhin ersetzte man eine Seite der Standarte durch das alte Viersener Stadtwappen. Für die Senatoren des Elferrates und der Prinzengarde war jetzt auch eine völlig neue Situation entstanden, nämlich die Frage, welcher der beiden Organisationen sie sich anschließen sollten. Die überwiegende Mehrheit der Senatoren entschied sich für die Prinzengarde, einige für eine Doppelmitgliedschaft. Damit konnte die Förderung des Prinzenspieles durch den Beitrag der Senatoren auch für die Zukunft sichergestellt werden.

Die Selbständigkeit der Prinzengarde und die damit verbundene positive Darstellung in der Öffentlichkeit wirkten auf viele, die dem Winterbrauchtum zugetan waren, so anziehend, dass der Kreis der Senatoren ständig zunahm und damit natürlich auch die Möglichkeiten, das Prinzenspiel noch attraktiver zu gestalten. Ab November 1994 konnte das Prinzenpaar in einer großen Galasitzung, der Prinzenproklamation, in der Festhalle zu Beginn der Session gekürt werden, weil die Gesellschaften diesem Termin zugestimmt hatten.

Prinzenkürung (bisher im November) und Prinzenproklamation (bisher Dienstag vor Karneval) wurden so wie früher zusammengelegt zu Gunsten des Prinzenpaares und der Gesellschaften, weil letztere mit dem Einmarsch des Prinzenpaares mit Gefolge und Prinzengarde durch die Tänze der Garde, des Tanzpaares und der Regimentstochter und bisweilen auch durch die Darbietungen des Regimentsmusikzuges einen kostenlosen attraktiven Programmpunkt geboten bekamen, der die Prinzengarde und ihre Senatoren auch finanziell forderte.