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Chronik der Session 2022/2023

Das Leben ist bezaubernd. Man muss es nur durch die richtige Brille sehen.
Unser Vorstand hatte die Parole ausgegeben: “Ohne die Garde (Narren) geht es
nicht” und meinte dazu: “deä Fastelovend is et Pläsiersche vun jedem, dä net
doof ess”.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass auch die widrigsten Umstände den echten Narren nicht in die Knie zwingen können, dann war es Corona und wie wir damit umgegangen sind. Uns braucht wahrlich keiner zeigen wie man feiern muss. Wo wir sind, da herrscht Freude pur.

Das zeigte auch unser alljährliches Sommerfest 2022 mit zahlreichen Gästen und
Freunden. Da lachte die Sonne, hielt uns Live Musik in Stimmung, erfreute uns
der Tanz der Wale der Garde. Wer dachte da noch an Corona?

Da kam die Gardetour wie gerufen ins Dorf Münsterland, wo u.a. Michelle an zwei
erlebnisreichen Abenden verzauberte. Wer dabei war und hinterher nicht mehr
wusste, ob er dabei war, der war wirklich dabei. Da hat das Orga Team Walter
und Johnny ihr großes Organisationstalent erstrahlen lassen.

Der General- und Ordensappell fand wieder in der Hammer Mühle statt, wo wir
uns inzwischen sehr wohl fühlten, ein vorzügliches Ambiente. Vor zahlreichen
Senatoren als Gäste lief unser Kommandant Eric zur Hochform auf und ließ seine Truppe marschieren wie auf einem Truppenübungsplatz. Danach verbrachten wir noch viele fröhliche Stunden mit unseren Senatoren bei kräftigen Speisen und kühlem Bit.

Der 11.11. ist für uns Jecken der offizielle Startschuss in die närrische Session:
Ein Marsch durch die Stadt und eine kurzweilige Veranstaltung auf dem gut
gefüllten Remigiusplatz. Unser Prinzenpaar Prinz Lothar II. dem Prinzessin
Regina I. startete in seine zweite Session als ob es Corona nie gegeben hätte
unter dem Motto: Ohne Narren geht es nicht. Leider waren die Karnevalsvereine
gar nicht oder nur schwach vertreten. Wo waren die, die doch von sich behaupten, dass Karneval für sie eine Herzensangelegenheit ist? Sie erwarten, dass man ihre Sitzungen besucht. Wo bleibt da die Solidarität?

Die Proklamation war schwach besucht, obwohl ein ausgezeichnetes Programm geboten wurde. Man kann nicht alles auf Corona und die Bierpreise schieben.

Im November ging es recht ruhig zu, denn es gab keine Proklamationen in Dülken
und Süchteln. Unsere Weihnachtsfeier oder Nussknackerfest mit dem “großen” Weihnachtsmann Dirk und seinem jungen heißen Flittchen-Engel Timm war einfach sensationell gelungen. Eine Pointe jagte die andere und wir kamen nicht mehr aus dem Lachen heraus.

Die Blau-Wette und die Roahser Jonges starteten ihren Saalkarneval in einem Festzelt im Rahser, eine Premiere, die gelang, das Zelt war hervorragend geschmückt, beide Abende ausverkauft.

Das evangelische Gemeindehaus sollte in Zukunft nicht mehr für Sitzungen
genutzt werden können. Die Veranstaltungen waren schwach besucht bis auf die
Damensitzung. Wo blieb da die schon einmal angesprochene Solidarität?

Da fühlten wir uns gefordert, da es um die Pflege des Brauchtums ging, um seine
Rettung zum Wohle des Karnevals. Unser Vorstand beschloss, zur Unterstützung der Vereine bei jeder Sitzung im Viersener Karneval mindestens 20 Karten zu kaufen, so dass wir mit dem Prinzenpaar und Begleitung sowie dem Festausschuß mindestens 50 Plätze im Saal belegen konnten. Das hat uns zwar 3000 € gekostet, entspricht aber voll unserer Auffassung von Brauchtumspflege. Zusammen mit unseren Senatoren unterstützen wir den Viersener Karneval in guten wie in schlechten Zeiten.

Wenn es auf die tollen Tage zugeht, läuft unser Programm automatisch ab: Der
Schweizer Abend nach dem Motto: Man kannet och överdrieve! Altweiber mit
dem gewohnten Besuchsprogramm, Zug durch die Stadt mit dem Sturm aufs
Stadthaus, leider ohne Kapelle, mit einem erfrischend kurzen Programm und
starkem Besuch der Viersener Bürger was auch dem sonnigen Wetter zu
verdanken war. Die Abschlussparty im Pancho endete früher als sonst, wir waren
halt aufgrund des lückenlosen Programms an diesen Tagen einfach kaputt.

Der Gardefreitag war wieder einmal das Highlight. Immer wenn man denkt, ein
solcher Abend ist nicht zu toppen, wird man in der Eisernen Hand eines Besseren
belehrt. Unter dem Motto: Ohne Knarren geht es nicht, hielt der Wilde Westen
seinen Einzug in den phantastisch geschmückten Saal, wo eine Darbietung die
andere zu übertrumpfen gelang. Da lagen wir uns mit unseren Gästen
freudestrahlend in den Armen und nie war ein Bit so lecker wie an diesem
Abend oder sollte ich nicht besser sagen wie in dieser Nacht.

Am folgenden Tag ging es zur Sitzung der Stromlosen Ader nach Köln in den Kristallsaal mit 45 Mann, eine genussreiche Abwechslung auf hohem karnevalistischen Niveau und ein großer Dank geht an unseren Marius.

So jagte ein Highlight das andere. Der Tulpensonntag mit dem Veedelszoch im Rintgen hatte leider nur die Zugleitung und uns Gardisten als Zuschauer.

Der Tulpensonntagszug präsentierte sich in alter Stärke vor vielen tausend
Besuchern. Man freute sich, endlich wieder ziehen zu können mit fast 100 Gruppen, phantasievollen Kostümen und ausgelassener Stimmung, und das
obwohl der Sturm den Zug von Rudi und Fabienne verhindert hatte und Corona
zwei Jahre lang keinen Zug zuließ. In der restlos ausverkauften Festhalle setzte die After Zug Party den Schlusspunkt unter den offiziellen Teil der Karnevalssession.

In unserem Prinzengardequartier feierten wir mit dem Prinzenpaar und
Freunden bis in die Nacht hinein, denn erst am Aschermittwoch war alles vorbei,
der Prinz wurde “entkleidet” und der Hoppeditz durch unseren 1. Vorsitzenden
Christoph Grundmann beerdigt.

Nach dieser Session schauen wir wieder hoffnungsvoll in die Zukunft. Es lebe
unser Brauchtum Karneval.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

Wechsel im Vorstand der Prinzengarde

Am vergangenen Freitag Abend traf sich der Aktive Corps und exakt 50% des Corps a la Suite zur Jahreshauptversammlung der Prinzengarde im Kartoffelhaus.

Den tropischen Temperaturen trotzend resümierte unser 1. Vorsitzender Christoph Grundmann über das vergangene Jahr. Auch bei der Garde war das Corona-Virus das bestimmende Thema der letzten Monate. Dennoch blicken wir zurück auf einige schöne Veranstaltungen im engeren Kreis der Prinzengarde und hoffen für die Zukunft, dass sich die Lage beruhigt und wir die kommende Session wieder wie gewohnt bestreiten können.

Nachfolgend ein paar Worte zu den Veränderungen im Vorstand:

Liebe Gardisten der Prinzengarde Viersen,

liebe Senatoren, liebe Sponsoren und Freunde der Prinzengarde Viersen,

Die Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen teilt mit, dass es auf der MGV am 17.06.2022 im Vorstand zu zwei Änderungen gekommen ist.

Dr. Andreas Pesch und Christoph Hölters stellten sich auf eigenem Wunsch nicht mehr zur Wiederwahl. Marius Kober wurde als 2. Vorsitzender gewählt und ersetzt Dr. Andreas Pesch.

Rudi Pesch wurde als neuer Schatzmeister gewählt und ersetzt Christoph Hölters.

Ich möchte mich im Namen des Vorstandes, der Garde und der Senatoren bei Andreas und Christoph bedanken, für die großartige Arbeit im Vorstand.

Lieber Andreas,

dein neuer Job in der Schweiz spannt dich beruflich sehr stark ein und du übergibst den Staffelstab quasi innerhalb der Familie. Du wirst Marius bestimmt in vielen Situationen behilflich zur Seite stehen können und mit Rat und Tat helfen.

Der Garde hast du seit 2006 als „Vizefix“ zusammen mit dem Kommandanten Eric gedient. Eure Gardeappelle waren legendär.

Die letzten Jahre warst du als 2. Vorsitzender im Vorstand aktiv tätig.

Die Durchführung der 88. Jahr Feier der Prinzengarde hast du maßgeblich geplant und durchgeführt.

Ohne deine Hilfe in vielen schwierigen Situationen der Garde, würde die Garde heute nicht so sein, wie sie ist. Dein Einsatz für die Garde gerade in schwierigen Situationen gilt höchste Anerkennung.

Als Tanzoffizier hast du die Tanzgarde über viele Jahre als Vorbild und Vortänzer geführt. Deine Art die Musik zu finden und die passenden Tänze zu erfinden, ließen die Säle im Karneval toben.

Einen weiteren großen Dank möchte ich Christoph (Pöffi) aussprechen,

der Mann, der im Karneval täglich Geburtstag hat und diesen auch gerne mit uns feiert.

Deine Kassenführung war immer ohne Fehl und Tadel. Du bist mit dem dir anvertrauten Geld immer vertrauensvoll umgegangen und hast zur rechten Zeit auch immer einen Fuß auf der Bremse gehabt.

Wohl dem, der einen Kassierer hat, der immer solche positiven Zahlen lieferte wie du.

Du bist der Mann, der im Hintergrund immer hilft und damit meine ich nicht nur die Kasse, sondern auch die kleinen Dinge, die die Garde besonders machen. Wir freuen uns darauf, demnächst weiterhin jeden Abend deinen Geburtstag feiern zu dürfen, du brauchst dann nur noch trinken.

Vielen Dank euch Beiden!

Für den Vorstand und die Prinzengarde

Christoph Grundmann
1. Vorsitzender

Karneval im Wald

Der aktive Teil der Garde nutzte den Karnevalssamstag um die vom Offiziersabend geschundenen Körper zu lüften und veranstaltete auf dem Hohen Busch, verstärkt durch Frauen und Kinder, die traditionelle Fuchsschnitzeljagd.

Die Jagdgesellschaft

In 4 Gruppen aufgeteilt und jeweils mit einem Vollblut-Jäger an der Spitze galt es 3 Stationen abzuarbeiten und die vom Kommandanten gestellten Aufgaben zu lösen. Mit der Nase im Wind machten sich die Gruppen Keiler, Bambi, Rammler und Dackel auf den Weg und begegneten im Wald der heimischen Flora und Fauna (und einem Affen). Ganz mutige Abenteurer konnten sogar einen Wolf erspähen.

Von der letzten Station am Bismarckturm aus wurde dann zur Talquelle auf der Schirick verlegt und dort wurden die Ergebnisse der Gruppen verkündet. Die Gruppe Rammler konnte sich durch konsequentes Nichtlösen der Aufgaben den Tagessieg mit unerreichten 0 Fehlerpunkten sichern.

Während das Teilnehmerfeld es sich gut gehen ließ hatte sich Kamerakind Christoph im Ü-Wagen eingeschlossen. Bereits Minuten nach dem Zieleinlauf der letzten Gruppe konnte er so den Anwesenden eine Zusammenfassung in Ton und Bild präsentieren.

Im Anschluss an das wohlverdiente Schnitzel ließ man den Abend dann in geselliger Runde ausklingen.

Wir bedanken uns beim Vorstand und im speziellen bei Eric für den rundum gelungenen Tag!

Prinzenkürung 2022

In diesem Jahr können wir unser Prinzenpaar Lothar II. und Regina I. leider nicht vor großem Publikum proklamieren.

Um unsere Totalitäten trotzdem angemessen und öffentlich in ihr Amt zu heben haben sich die Viersener Karnevalisten zusammengefunden und die Kürung aufgezeichnet. Das Video wurde heute morgen auf Youtube veröffentlicht.

Die Highlights zum Vorspulen:

  • Minute 24:58
  • Minute 29:42

P.S. Die Tanzgarde hat mal wieder abgeliefert!

Der Gardwixxer lässt Dampf ab…

Liebe Leseratten meines Abonnements,
liebe Testleser,

eines möchte ich hier zunächst einmal festhalten:

„Ich sehe meine Rechte nicht beschränkt oder bedroht,
ich sehe mich bedroht durch Rechte und Beschränkte.
Lieber glaube ich Wissenschaftlern, die sich auch mal irren,
als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler!“

Corona war da, dann eigentlich weg und jetzt ist Corona wieder da.
Wo stehen wir denn jetzt zum Ende 2021???

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu und ich kann zurückblickend festhalten,
die Prinzengarde hat das Beste aus dem Jahr rausgeholt, was ging.

Ein großartiges Sommerfest mit einem Besucherrekord in unserer neuen Mühle, die Hammermühle.
180 Gäste haben uns besucht und mit uns einen tollen Tag verbracht.
Die Hammermühle ist eine fantastische Location mit viel Liebe zum alten Detail.
Platz ist genügend da und das Wetter hat uns ebenfalls in die Karten gespielt.

Der Gardeappell wurde ebenfalls in der Hammermühle durchgeführt und unser Kommandant Eric konnte wieder einen Höhepunkt nach dem anderen finden.
Auch hier besuchten uns die stattliche Zahl von ca. 80 Senatoren.
Der Tambour Corps spielte seine Maxi CD durch mit den schönsten Liedern und Märschen vom Niederrhein.
Auch hier hat das Wetter perfekt gepasst.

Der 11.11. durfte kommen und dieses Jahr wurde er auch wieder gefeiert auf dem Remigiusplatz.
Edi Tusch hatte sein Weihnachtsdorf aufgebaut und die Bühne war frisch gestrichen, der Platz war rappelvoll bei toller Stimmung und vielen alten aber auch neuen Gesichtern.
Eine gelungene Veranstaltung die zur Wiederholung einlädt.
Ich freue mich schon auf unsere Weihnachtsfeier.
Lecker Essen, lecker Bier und viele gute Gespräche.
Aber ob das so kommen wird?

Wer meint, wir wären nun wieder im ruhigen Fahrwasser und können die Zukunft planen… weit gefehlt.
Das Chaos der Politik, das nicht konsequente Handeln, das Gezerre um Posten und Macht, eine neue Regierung die erstmal alles abwarten will, lassen den Virus neu aufblühen. Denn den Virus interessiert das Ganze nicht.
Wir stehen wieder vor einer ungewissen Session.
Wieder wird überlegt, alles abzusagen… wenn nicht bereits geschehen.
Was soll man dazu noch sagen…

Liebe Freunde der Prinzengarde, liebe Leseratten die es bis hier geschafft haben, ich habe eine neue Definition von Glück gefunden:

Keine Termine, kein Corona,
und dafür leicht einen sitzen.

Bleibt gesund mir als Leser treu,
euer Abo verlängert sich automatisch.

Auf unsere Garde und den Karneval
Dreimoal Viersche Helau

Bericht zum 11.11.

Nach einem fantastischen Gardeappell konnten wir am 11.11. wie gewohnt in die Session 2021/2022 starten.

Der Tag begann bei Helmut im Schattodrom. Als Ersatz für unseren Rudi durfte die Tanzgarde sich hinter der Theke verdient machen und das jährliche Wettzapfen durchführen. Bereits im Vorfeld warnte unser Kommandant vor dieser starken Truppe. Und so sorgte sie früh für klare Verhältnisse und konnte den Wettbewerb ums schnelle Bier für sich behaupten.

Im Anschluss zogen wir mit den anderen Karnevalsvereinen durch die Innenstadt und trafen dann am Remigiusplatz auf die Viersener Narren. Trotz der eisigen Temperaturen war der Platz gut gefüllt. Die Wartezeit bis zum Auftritt konnten wir zur Stärkung in Edi Tuschs Hütten nutzen.

Kurz vor dem Morgengrauen war es dann soweit und wir konnten auf die Bühne. Und wieder war es die Tanzgarde, die, wie schon zuvor beim Zapfen, eine grandiose Leistung ablieferte und das Publikum begeisterte.

Unabhängiges Fazit zur noch jungen Session: die Tanzgarde ist obenauf und topfit, egal ob vor oder hinter der Theke. Tanzen Trinken Zapfen – alles auf Champions League Niveau.

Bericht zum Gardeappell 2021/2022

Am vergangenen Sonntag trafen wir uns mit den Senatoren in der Hammer Mühle zum jährlichen Gardeappell: ein Termin, auf den sich unser Kommandant monatelang vorbereitet.

Leider musste Eric in diesem Jahr auf seinen Stellvertreter Dirk, der sich gesundheitsbedingt entschuldigen ließ, verzichten – mehr oder minder vergleichbaren Ersatz fand der Kommandant in einem 50cm großen bemalten Zwerg.

Während die ersten Feldapotheker durch die Reihen gingen wurde fast CO2-neutral die Fahne mit schwungvollen Schritten und unter den Klängen unseres Regimentsmusikzugs auf das Dach der Hammer Mühle getragen. Beobachter sprachen von einem nicht weniger als “epochalem Moment”, als sich die Fahne über den Köpfen der Anwesenden dem Wind hingab.

Neben den mehr als verdienten Beförderungen konnten wir auch unseren Alpenoffizier Rudi wieder in unsere Reihen holen. Die 2 Jahre Auszeit und Ruhe haben ihm sichtlich gut getan. So schlug der Versuch von Leuchte 2, seine Leuchte 1 per Gartenschlauch auszupusten, deutlich fehl.

Unter gönnerhaftem Applaus konnte Deko-Fan Jonny ein neues Wohnzimmer-Accessoire in Empfang nehmen: zum Dank versprach er ein Jagd-Event der Spitzenklasse in seinem Revier austragen zu wollen. Der ausgestopfte Kamerad werde, so Jonny, “das Haus deutlich bereichern”.

Gekrönt wurde der Tag mit einem reichhaltigen Buffet aus der Küche unseres Quartiermeisters Stefan Pauen.

Vielen Dank dem Vorstand für diesen gelungenen Gardeappell!

Chronik der Session 2020/21

Kann man überhaupt eine Chronik über eine Session verfassen, die nicht stattgefunden hat? Ja, aber nur mit der Prinzengarde.

Am Aschermittwoch 2020 ist alles vorbei, bevor es begonnen hat: Der Tulpensonntagszug fand wegen des Unwetters nicht statt, das Prinzenpaar wurde nicht verabschiedet, aber den Hoppeditz hat die Prinzengarde doch beerdigt, obwohl er vom FA nicht geplant war.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei, nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft: Kein 11.11., keine Proklamation, kein Saalkarneval, kein Tulpensonntagszug und das alles wegen Corona. Dabei war Corona den meisten, wenn überhaupt, nur in angenehmer Erinnerung: ein Zigarrenformat, ein mexikanisches Bier, in 180 Länder exportiert, eine feucht, fröhliche Männergesellschaft junger Leute und nun ein Virus, das alles lahm legen sollte. Der so wichtige soziale Kontakt unter uns Karnevalisten schien für lange Zeit unterbrochen zu sein. Dann auch noch schlechte Nachrichten aus der Schweiz: Unser Prinzenpaar war an Corona erkrankt, zum Glück inzwischen genesen.

Doch unser Vorstand wusste zu reagieren. Die Prinzengarde lebt, auch in schwierigen Zeiten. So feierten wir unter strengen Auflagen unser Sommerfest und die Taufe der neuen Mitglieder Markus Orta und Mike Rütten in unserem Gardequartier “Zur eisernen Hand” mit eingeschränkter Personenzahl ohne Senatoren. Wir vermissten zunächst den Kaisermühlenteich, aber das Organisationsteam um Marius und Timm hatten original Teichwasser besorgt, um mit den Täuflingen die gewohnt “säuische” Zeremonie durchzuführen.

Wir freuen uns, immer wieder junge Leute für unsere Garde begeistern zu können und setzen berechtigterweise große Hoffnungen auf sie.

Es gab keinen 11.11. Treffen mit mehr als einer Person waren schwierig. Der Vorstand kam auf eine Lösung: Adventskalender, auf dem sich die Gardisten nach Öffnen der einzelnen Türchen wiedersehen konnten. Es gab ein Überraschungspaket für die Senatoren und Gardisten, sogar einen Sessionsorden und Pesch Brötchen lagen auch einmal vor der Tür. Die Nikolausfeier mutierte zum Drive-In. An den Fenstern der Firma unseres Kommandanten hatte sich der Vorstand postiert. Die Gardisten rückten nach Dienstgrad getrennt an, um größere Ansammlungen zu vermeiden und ließen sich, getrennt nach Hygienevorschriften, beschenken. Kein Saalkarneval, aber auch da fand der Vorstand einen Ausweg: Online Sitzungen. Da wir uns nicht treffen konnten, freuten wir uns zu sehen, dass alle noch munter und gesund beisammen waren.

Aber wir sollten noch einen schweren Verlust hinnehmen müssen. Unser General Hans Quacken verstarb nach langer schwerer Krankheit am 2. Weihnachtstag. Wir verloren mit ihm einen treuen Gardisten und feinen Menschen.

Da wir uns nun wieder regelmäßig treffen können, hoffen wir alle auf eine bessere Zukunft in Sinne der Tradition und Pflege unseres Brauchtums.

Dreemol Viersche Helau!
Dr. Günter Weinforth
Ehrenvorsitzender

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